Die Schädeldecke platzt auf, wenn man sich eine Axt hineinrammt. Genauso der Kopf einer Katze, wenn man sie in einen Sack steckt und gegen die Wand schleudert. Aufplatzen kann auch ein Kürbis. Ein meditativer Diaabend, an dem gesungen, getanzt und selbstverständlich getrunken wird - alles ist überlagert von einer bedingungslosen Liebe zum Rabtal.
Konzeption und Schauspiel: Die Rabtaldirdln (Barbara Carli, Rosi Degen, Bea Dermond, Gudrun Maier, Gerda Strobl)
Fotografie: Franz Sattler
Dramaturgie: Monika Klengel
Ein Volksstück von Ödön von Horváth
Auf dem Münchner Oktoberfest geht die Beziehung zwischen dem Chauffeur Kasimir, der arbeitslos geworden ist, und der Sekretärin Karoline endgültig entzwei. Verloren irren die beiden zwischen Jahrmarktsbuden und Bierzelten herum. Kasimir gerät an ein Ganovenpärchen, den Merkel Franz und seine Erna. Und während er schließlich mit Erna weiterzieht, begibt sich die zaghaft lebenshungrige Karoline mit dem Zuschneider Schürzinger auf den Weg ins vermeintliche Glück.
Horváth stellte sein Stück unter das Motto „…denn die Liebe höret nimmer auf“, doch Karoline „kehrt zurück mit gebrochenen Flügeln, und das Leben geht weiter, als wär man nie dabeigewesen“.
Ein Gastspiel des Landestheater Niederösterreich.
Regie: Thomas Richter
Bühne: Christian Weißenberger
Besetzung:
Antje Hochholdinger / Christine Jirku / Julia Schranz // Roland Düringer / Hannes Gastinger / Klaus Haberl / Oliver Rosskopf / Dietrich Siegl / Helmut Wiesinger
Ausgerechnet am Morgen seines 30. Geburtstags wird Josef K. noch im Bett verhaftet. Dabei hat er sich doch nichts zuschulden kommen lassen? Handelt es sich also um einen bösen Scherz oder eine missglückte Komödie, in der er seinen Teil zu spielen hat? Die Hintergründe der Verhaftung bleiben im Verborgenen. Die Strafe sucht unerbittlich die Schuld, und so wird aus einer seltsamen Geburtstagsparty ein noch undurchschaubarer Prozess zwischen Gesetz und Anarchie, dessen Spielregeln ebenso unklar bleiben, wie die Rolle, die K. dabei zugedacht ist ...
Steffen Höld, Regisseur und als Schauspieler derzeit Ensemblemitglied am Schauspielhaus Wien, entwirft in seiner Bühnenadaption ein Spiel, das den Keim des Zerfalls von Beginn an in sich trägt. Musikalisch unterstütz wird er dabei von dem Komponisten und Sound-Installateur Fadi Dorninger, die Bühnenfassung stammt von Barbara Hörtnagl.
Die Vorgeschichte ist ein Theaterskandal: Thomas Bernhard bestand für die Salzburger Uraufführung seines Stückes Der Ignorant und der Wahnsinnige auf Abschaltung der Notbeleuchtung und absolute Finsternis, eine Forderung, die feuerpolizeilich nicht durchzusetzen war. Bernhard quittierte die Vorschriften mit Verweigerung: „Eine Gesellschaft, die zwei Minuten Finsternis nicht verträgt, kommt ohne mein Schauspiel aus!“ Das Stück wurde auf Verlangen von Bernhard und Regisseur Peymann nach der Uraufführung sofort abgesetzt.
Im Theatermacher greift Thomas Bernhard die feuerpolizeiliche Schikane wieder auf. Schauplatz ist der desolate Theatersaal des Gasthofs Schwarzer Hirsch in Utzbach, das exakt 280 Einwohner zählt. Dort will der ehemalige Staatsschauspieler Bruscon seine Weltkomödie Das Rad der Geschichte aufführen, deren Höhepunkt und Voraussetzung die absolute Dunkelheit sein soll. Doch Bruscon und seine Truppe sind nicht weniger erbärmlich als der Wirtshaussaal: seine lungenkranke, ständig hustende Frau, der unbegabte Sohn Feruccio und die nicht den Ansprüchen des Vaters entsprechende Tochter Sarah. Die Familienmitglieder sind nicht nur als Mitwirkende, sondern gemeinsam mit den wortkargen Wirtsleuten, auch als Publikum dem „Theatermacher“ rettungslos ausgeliefert – ihm und seinen Tiraden über die Vergeblichkeit der Kunst, der Verkommenheit des Staates, die Unzulänglichkeit des Publikums und das mangelnde Kunstverständnis der Feuerpolizei.
Mit Gulliver’s Travels hat Jonathan Swift vor dreihundert Jahren ein Meisterwerk geschrieben, das mit viel Humor und Witz die damalige Gesellschaft kritisiert. Mit seiner Inszenierung dieses Stücks hat Regisseur Paul Stebbings eine großartige Satire für die heutige Zeit geschaffen, die mit viel Biss und Ironie zeigt, dass die gesellschaftlichen Probleme die gleichen geblieben sind.
Das Schauspiel wird in englischer Sprache aufgeführt.
Eine Koproduktion von Schauspiel und u\hof.
Maskenball im Hause Capulet. Ein einziger Augen-Blick genügt, und Romeo und Julia sind unsterblich ineinander verliebt. Noch in derselben Nacht folgt dieser schicksalhaften ersten Begegnung das gegenseitige Liebesgeständnis und bereits wenige Stunden später sprechen sie von Heirat. Ein Happy End im Zeitraffer? Der glücklichen Vereinigung steht aber ein seit Jahren andauernder, erbitterter Familienstreit im Weg, der durch ein schreckliches Ereignis verschärft wird. Mercutio, ein Freund Romeos, wird von Julias Vetter Tybalt im Streit getötet. Verstrickt in ein Geflecht aus Ehre, Gewalt und Gegengewalt, rächt Romeo den Mord, indem er seinerseits Tybalt tötet – und wird verbannt. Jetzt muss es schnell gehen: heimliche Hochzeit, erste gemeinsame Nacht und Planung des Wiedersehens an einem Ort, wo der Liebe nichts Trennendes mehr entgegenstehen kann. Eine unglückliche Verkettung von Zufällen und Widrigkeiten durchkreuzt die Pläne und führt die Liebenden letztendlich erst an jenem Ort zusammen, der ewige Trennung oder auch ewige Liebe bedeutet.
Von Anfang an steht die Liebe dieser beiden jungen Menschen unter einem ungünstigen Stern. Ihre Familien sind bis aufs Blut zerstritten. Doch so unbedingt der Hass ihrer Familien ist, der die beiden trennt, so unbedingt ist auch die Liebe, die sie verbindet. Eine Liebe, die keine Kompromisse akzeptiert, keine Bedingungen kennt und keine Forderungen stellt. Familienbande und ihre Regeln stehen einzigartigen, überwältigenden Liebesgefühlen gegenüber.
Die Kette fataler Zufälle enthüllt sich als Ironie des Schicksals, als Unstern, den die Liebenden immer wieder in ihren dunklen Ängsten erahnen und in der Absolutheit ihres Fühlens bewusst herausfordern, bei der Liebesentscheidung und bei der Wahl des Liebestodes. So verbinden sich Zufall, Schicksal und eigene Wahl zu einer Motivation, deren letzter Sinn den Gestalten im Zentrum verborgen bleibt.
Ein Sommertag im Haus der Familie Tyrone. Um acht Uhr morgens beginnt dieser eine Tag, an dessen Ende die Welt der Tyrones eine andere ist. James Tyrone, der Vater, einst ein bejubelter Schauspieler, hat um des finanziellen Erfolges willen sein Talent verraten und tyrannisiert nun die Familie mit zwanghaftem Geiz. Der älteste Sohn, ein gesellschaftlicher Versager, sucht die fehlende Geborgenheit in Bars und Bordellen, und der jüngere, schwer erkrankt, verfällt zunehmend der Alkoholsucht. Mary, die Mutter, ist labil und tablettensüchtig. Ein Entzug, so hofft die Familie, hat ihr aus ihrer Morphium-Abhängigkeit geholfen. Doch es ist jener Sommertag, an dem Mary Tyrone den Versuch, clean zu bleiben, endgültig aufgibt.
Mit bitterer Selbstironie gibt Eugene O'Neill seine eigene Familiengeschichte preis, das Stück weist unübersehbar autobiografische Züge auf: Sein Vater war Schauspieler, sein ältester Bruder Alkoholiker, die Mutter drogenabhängig.
Eines langen Tages Reise in die Nacht entstand 1941, wurde aber auf O'Neills Verfügung hin erst nach seinem Tod im Jahr 1953 uraufgeführt. 1962 wurde es von Sidney Lumet verfilmt.
James Tyrone: Dieter Mann
Mary Cavan Tyrone, seine Frau: Maria Bill
James Tyrone Junior, ihr ältester Sohn: Günter Franzmeier
Edmund Tyrone, ihr jüngster Sohn: Till Firit
Cathleen, Hausmädchen: Patricia Hirschbichler
Larifari & Columbina möchten für die Kinder Theater spielen.
Zeigen sollen sie das bekannte Märchen. Columbina bemüht sich, den Zuschauern ein grandioses Kunsterlebnis zu bieten und versucht alles nachzuahmen, was sie jemals auf einer Bühne gesehen hat. Larifari freut sich darauf, die Geschichte mit den Kindern und Columbina zu spielen. Doch so einfach, wie beide denken, ist das gar nicht!
Aus den Schwierigkeiten und Auseinandersetzungen der beiden Bühnenfiguren entstehen nicht nur eindrucksvolle, sondern vor allem lustige Situationen.
Gemeinsam mit den Clowns erleben die Zuschauer Teilbereiche und Elemente der vielfältigen Kunstform Theater.
"Zwei Elternpaare; Feinde voller Wut, stoßen die Kinder, die eignen zur Welt, und Kinderliebe stirbt in Kinderblut. Wie solche Liebe kommt und solcher Hass... ist was ihr auf unsrer Bühne seht! Wenn ihr zwei Stunden zuseht unserm Spiel, kann sein ihr wisst dann mehr, kann sein nicht viel!"
Schauspieler des neuen Ensembles, junge Schauspieler der Zürcher Hochschule der Künste und des Max-Reinhardt-Seminars treffen in Bregenz aufeinander.
Regie Nina C. Gabriel
Bühne Andreas Lungenschmid
Kostüme Antoaneta Stereva
Dramaturgie Dirk Diekmann
Regieassistenz und Abendspielleitung Marcus Harms, Simon Skina
Licht Arndt Rössler
Mit: Mario Plaz, Jan Nikolaus Cerha, Bernd Christian Althoff, Katrin Hauptmann, Tamara Stern,
Matthias Britschgi, Stephanie Brenner , Alexander Julian Meile, Michael Schiemer, Alexandra Maria Nutz
Auf dem Münchner Oktoberfest geht die Beziehung zwischen dem Chauffeur Kasimir, der arbeitslos geworden ist, und der Sekretärin Karoline endgültig entzwei. Verloren irren die beiden zwischen Jahrmarktsbuden und Bierzelten herum. Kasimir gerät an ein Ganovenpärchen, den Merkel Franz und seine Erna. Und während er schließlich mit Erna weiterzieht, begibt sich die zaghaft lebenshungrige Karoline mit dem Zuschneider Schürzinger auf den Weg ins vermeintliche Glück.
Eine Aufführung des Niederösterreichischen Landestheaters.