„Was Mainz in der Inkunabelzeit als Wiege der Buchdruckerkunst für die geistige Welt bedeutete, das wurde wenig später Füssen als Wiege der deutschen Lautenbaukunst für die musikalische Welt.“ Mit diesen Worten umschreibt der Musikwissenschaftler Adolf Layer die überragende Bedeutung des Füssener Lauten- und Geigenbaus zwischen dem 15. und 18. Jahrhundert in Europa. 1562 schlossen sich die Füssener Lautenmacher zu einer Zunft zusammen, der ältesten Europas. Hier arbeiteten bis zu 20 Meister dieses Handwerks, und Hunderte Instrumentenmacher wanderten aus, um in den europäischen Kulturmetropolen wie Venedig, Rom, Wien oder Paris, an Fürstenhöfen und in großen Handelsstädten Werkstätten zu gründen und ihr Handwerk auszuüben.
An diese bedeutende Geschichte des Musikinstrumentenbaus knüpft das Festival vielsaitig an. In Füssen liegen eine großartige Natur- und eine historisch gewachsene Kulturlandschaft dicht beisammen. Beim Festival vielsaitig lässt sich das Kulturprogramm von der Natur und ihren Eigenheiten inspirieren. Nach den Themen „Wasser“, „Durchbrüche“, „Lachen“, „Süden“, „Hörspiele“ und „Gipfel“ lädt die Stadt Füssen vom 2. bis 12. September 2009 zum Festival vielsaitig unter dem Motto „Wind“ ein, das Geigenbau und Geigenspiel zusammenführt und Tradition und Moderne verbindet.
Naturgewalten einzufangen, zu beschreiben und zu erforschen war schon immer eine Herausforderung an Wissenschaft und Kunst. Die historischen Winddarstellungen in den Barockräumen des ehemaligen Benediktinerklosters Sankt Mang sind die hochwertige Kulisse für Interpretationen in Musik, Wort und Bild.
Streichinstrumente geben die Windrichtung an: Das Verdi Quartett mit Susanne Rabenschlag (Violine), Matthias Ellinger (Violine), Karin Wolf (Viola) und Zoltan Paulich (Violoncello) wird „luftige“ Themen kammermusikalisch interpretieren und Nachwuchsmusiker in öffentlichen Kursen unterrichten.
Naturgemäß werden Bläser den meisten Wind entfachen, in Wirbelstürmen münden, aber auch die Windstille als Raum für poetische Töne zulassen. Und das nicht nur mit klassischen Themen, sondern auch mit dem „vielsaitigen“ Jazz des Peter Lehel Quartetts, das sich zusammen mit dem Verdi Quartett, dem Posaunisten Henning Wiegräbe und dem Klarinettisten Wolfgang Meyer zu einer stürmischen Kooperative einfinden wird.
Ein Forum für Geigenbau bietet mit Ausstellung, Fachvorträgen und Klanggesprächen die einmalige Gelegenheit zum Gedankenaustausch zwischen Geigenbauern, Musikern und Besuchern und wird in diesem Jahr „die Wiederentdeckung des Klangreichtums“ in den Mittelpunkt stellen.
Lesung und Workshop mit Galsan Tschinag, die Kantate Der zufriedengestellte Aeolus von Johann Sebastian Bach mit dem Ensemble sine nomine unter der Leitung von Albert Frey, Führungen, Jazz für Kinder, Flugtage und vieles mehr: Erleben Sie ein vielsaitiges Festival, das die historische Kompetenz mit der Gegenwart verbindet und niveauvoll interpretiert.
Die bezaubernde Barockstadt bietet ihren Gästen von Januar bis Dezember eine atemberaubende Kulisse, weltberühmte Sehenswürdigkeiten und eine Vielzahl an hochkarätigen kulturellen Veranstaltungen.
Veranstaltungs-Highlights 2009:
sommerszene ’09: 25. Juni bis 18. Juli 2009
Salzburger Kulturtage: 9. bis 27. Oktober 2009
Salzburger Jazz Herbst:
29. Oktober bis 8. November 2009
Gustav Kuhn Delirium: 17. bis 20. Dezember 2009
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Hier einige Highlights: Eröffnet wird das renommierte Festival durch das Bruckner-Orchester Linz (Dirigent: Dennis Russell Davies), das eine Auftragskomposition von Klaus Pruenster, einem Miterfinder der „computerakustischen Rockmusik mit Erdenklängen“, zur Uraufführung bringt. Im Zentrum des Eröffnungskonzerts mit der klassischen Linzer Klangwolke, das vom selben Klangkörper intoniert wird, steht Haydns Oratorium Die Schöpfung. Im Kontext zum Haydn-Jahr 2009 befinden sich unter anderem auch die konzertante Opernaufführung von Il mondo della luna sowie ein Kammermusikabend mit Heinrich Schiff (Violoncello), Polina Leschenko (Klavier) und Patricia Kopatschinskaja (Violine). Spannend wird auch die Aufführung von Helmut Jasbars In hora mortis, einer Thomas Bernhard gewidmeten Installation für Streichkonzert mit Karl Markovics als Sprecher. Ebenfalls auf dem Programm stehen ein Konzert mit den Wiener Philharmonikern unter Zubin Mehta (Johannes Brahms, Béla Bartók), eine Bruckner-Überarbeitung mit dem Jazzer Ohad Talmor, ein Brahms-Liederabend mit Barbara Bonney und die Uraufführung einer Komposition von Heinz Karl Gruber durch das Bruckner-Orchester Linz.
13. September bis 5. Oktober 2009
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Heinz Hasenauer – bass guitars
Julian Hutter – drums & percussion
Johann Öttl – trumpet, flugelhorn & percussion
Daniel Pucher – piano & keyboard
& special guests
Johannes “Joe“ Harpf - saxophones, bass clarinet
Klemens Pliem - saxophones, clarinet
Christoph Wundrak - flugelhorn, eufonium, cornet
Lorenz Raab - trumpet
Volkhard Iglseder - piano
Oliver Steger - bass
Peter Traunmüller – drums
Andreas Safer – violin, bagpipe, jew’s harp
Michael Krusche – violin, guitar, jew’s harp, vocals
Berti Pfundner – accordion, guitar, jew’s harp, flute
Wolfgang Moitz – flutes, bagpipe, jew’s harp, accordion, vocals
Gabriel Froihofer – drums, percussion, vocals
Reinhard Ziegerhofer – bass, vocals
Martin Lubenov - accordion
Krasimir Malakov – clarinet, saxophone
Ventsislav Radev - drums
Riccardo Tesi – diatonic accordion
Maurizio Geri– guitar, vocals
Claudio Carboni– saxophone
Marco Fadda – drums
Krzysztof Dobrek - accordion
Aliosha Biz - violin
Achim Tang - bass
Luis Ribeiro - percussion
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