1915 – mitten im Ersten Weltkrieg, die Donaumonarchie bricht auseinander, Europa geht unter – wird just im europäischen Zentrum, in Wien, Emmerich Kálmáns Operette »Die Csárdásfürstin« uraufgeführt.
Prinz Radjami, zukünftiger Radja von Lahore, hält sich seit einiger Zeit in Paris auf. Mit Vorliebe besucht er das Châtelet, ein Theater, in dem die Oper „Die Bajadere“ Premiere hat. Star des Abends ist die reizende und charmante Sängerin und Tänzerin Odette, in die er sich sofort verliebt. Doch Odette, die glaubt, er liebe nur die „Bajadere“ und nicht die Frau, die sie verkörpert, lässt sich nicht auf ihn ein, obwohl auch sie von ihm fasziniert ist. Ein leidenschaftliches Liebeskarussell im Paris der 20er Jahre dreht sich seinem Happy End entgegen.
Musikalische Leitung: Oliver Ostermann
Inszenierung: Alexandra Frankmann-Koepp
Bühnenbild: Sam Madwar
Kostüme: Friederike Friedrich
Choreographie: Bohdana Szivacs
Besetzung:
Gabriele Kridl / Patricia Nessy // Beppo Binder / Franz Födinger / Michael C. Havlicek / Franz Josef Koepp / Roman Martin / Boris Pfeifer / Alexander Pinderak / Walter Schwab / Franz Suhrada
Karneval in Venedig: Verwechslungsspiele in den Palästen und auf den romantischen Plätzen der Traumstadt, Straßenhändler, Gondolieri und ein Schuss Erotik: Der Herzog von Urbino, ein bekannter Schürzenjäger, will Barbara, die Gattin des Senators Dellaqua, verführen. Caramello, der Barbier des Herzogs, liebt die Fischerin Annina. Und Ciboletta möchte endlich den Koch Papacoda ins Ehejoch zwingen. Nach zahlreichen Verkleidungen und Verwechslungen muss der Herzog auf seine Abenteuer verzichten, und die anderen Paare werden und bleiben glücklich ...
Vor Jahren wurde der Notar Dr. Falke von seinem Jugendfreund Gabriel von Eisenstein in aller Öffentlichkeit bloßgestellt. »Glücklich ist, wer vergisst!« – das allerdings gilt nicht für Dr. Falke, der weder vergeben noch vergessen kann, sondern vielmehr auf perfide Rache sinnt. Auf dem Ball des extravaganten Prinzen Orlofsky lässt er ein ambitioniertes Stubenmädl (in der Toilette ihrer Gnädigen), eine feurige ungarische Gräfin (mit einem Wimmerl auf der Nase) und den Herrn von Eisenstein (auf der verzweifelten Jagd nach der eigenen Taschenuhr) aufeinander treffen. Für all die Verkleidungen, Hochstapeleien, frivolen Begierden und enttäuschten Höhenflüge gibt’s nur eine Erklärung: »Champagner hat’s verschuldet.«
"Der Schmarrn ist fertig und wenn es keinen Erfolg haben wird, habt ihr es euch selbst zuzuschreiben!" Mit diesen Worten übergab Franz Lehár die Operette "Der Graf von Luxemburg" am 26. Juni 1909 an Emil Steininger. In nur vier Wochen hatte Lehár das Werk vollendet, da er beim Karczag-Verlag wegen einer Herbstnovität für das Theater an der Wien im Wort stand - so überliefert es zumindest eine Legende. Wie keine zweite Operette Lehárs wurde "Der Graf von Luxemburg" zum Vorreiter für die Entwicklung der Salonoperette. "Wir haben stets zwei Hauptpaare, die girren und die lustigen Leute, die zum Lachen reizen. So finden sich alle Geschmacksrichtungen befriedigt," umschrieb Lehár das Genre in wenigen Worten.
Der Vogelhändler Adam möchte gerne seine Christel von der Post heiraten. Das ist aber gar nicht so einfach, wenn man außer ein paar Vögeln nichts besitzt. Da der Kurfürst gerade am Orte weilt, bittet Christel diesen für ihren Bräutigam um einen Posten. Doch der, bei dem sie die Bitte anbringt, ist gar nicht der Kurfürst, sondern der hoch verschuldete Graf Stanislaus, der seinem Onkel zum Gefallen diese Rolle spielt. Er verspricht Christel, in der Hoffnung auf ein späteres Rendezvous, alles, worum sie bittet. Adam tobt vor Eifersucht und sucht Trost bei der hübschen Marie. Diese allerdings ist im wirklichen Leben die Kurfürstin und will herausfinden, ob ihr lebenslustiger Mann wirklich nur nach Wildschweinen jagt… So entstehen allerlei amouröse Ver¬wechslungen, die sich zum Schluss – wie sollte es anders sein – in Wohlgefallen auflösen, so dass Adam endlich seine Christel heiraten kann.
Carl Zeller, der hauptberuflich Staatsbeamter war, komponierte zunächst nur aus Liebhaberei. Neben seinem Jus-Studium hatte er eine intensive musikalische Ausbildung erhalten und vollendete 1876 seine erste abendfüllende Oper Joconde. Erst später befasste er sich mit der Operette und schuf mit dem Vogelhändler eines der erfolgreichsten Werke dieses Genres überhaupt. Die Uraufführung am 10. Jänner 1891 im Theater an der Wien brachte Zeller einen Sensationserfolg.
Eine ganze Reihe von Melodien aus dem Vogelhändler, wie z.B. „Grüß euch Gott, alle miteinander“, „Ich bin die Christel von der Post“ und „Schenkt man sich Rosen in Tirol“, erlangte in kürzester Zeit die Popularität von Volksliedern. Die Natürlichkeit der Musik und ihr Melodienreichtum machen den Charme dieser Operette aus, die sich bis heute großer Beliebtheit erfreut.
John Walsh, der Inhaber einer Automobilfabrik in New York, umschwärmt vergeblich die russische Tänzerin Nadja. Sie interessiert sich nur für einen Landsmann, den Maschinisten Alex Doroschinsky, bei dem es sich um den aus Russland geflohenen Großfürsten Alexander Alexandrowitsch handelt. Er hat nach der Revolution sein gesamtes Vermögen verloren – bis auf den berühmten Diamanten „Orlow“. John soll ihn in seinem Auftrag verkaufen, damit Doroschinsky die Tänzerin Nadja heiraten kann. Diese wiederum hält daraufhin den Maschinisten, der ihr auf einmal die Ehe verspricht, für einen Hochstapler und Dieb. Als sich Alex’ Identität herausstellt, bittet sie ihn um Verzeihung, aber er zeigt sich unversöhnlich. Erst im dritten Akt zeigt sich, dass Liebe stärker ist als Stolz und die beiden finden zueinander.
Musikalische Leitung: Oliver Ostermann
Inszenierung: Volker Wahl
Inszenierung: Michaela Ronzoni
Ausstattung: Stefanie Stuhldreier
Choreographie: Mátyás Jurkovics
Besetzung
Iva Mihanovic / Frauke Schäfer // Rollie Braun / Marko Kathol / René Rumpold / Robert Sadil / Walter Schwab / Ronald Seboth / Stephan Wapenhans
Lisa, Tochter aus gutem Wiener Hause, verliebt sich in den chinesischen Prinzen Sou-Chong, der als Diplomat in Wien lebt. Sie weist den Antrag ihres Jugendfreundes Gustl ab und kann sich mit Sou-Chong aussprechen: Auch er liebt sie. Als Sou-Chong überraschend in seiner Abwesenheit zum Präsidenten seiner Heimat ernannt wird, entscheidet sich Lisa dazu, ihn nach China zu begleiten. Die kulturellen Gegensätze erweisen sich jedoch beim Zusammenleben des Paares in China als Gefahr für die Beziehung. Der sittenstrenge Onkel des Prinzen verlangt von Sou-Chong, sich nicht mit der Europäerin abzugeben, sondern nach altem Brauch vier heimische Frauen zu heiraten. Sou-Chong entscheidet sich für die Tradition und gegen seine Liebe, will Lisa aber bei sich behalten. Die enttäuschte Lisa plant gemeinsam mit Gustl, der ihr bis nach China gefolgt ist, die Flucht. Als ihre Absicht bekannt wird und Sou-Chong erkennt, dass er Lisa nicht halten kann, lässt er sie mit einem traurigen Lächeln ziehen.
Der Traum vom Glück bleibt, anders als in Lehárs früheren Operetten, unerfüllt. Die Begeisterung bei der Uraufführung am 10. Oktober 1929 im Berliner Metropol-Theater kannte trotzdem keine Grenzen: Richard Tauber musste das für ihn komponierte „Dein ist mein ganzes Herz“ viermal wiederholen. Wie zuvor schon in Paganini und Der Zarewitsch nähert sich der Komponist in Land des Lächelns mit großer musikalischer Geste, tragischen Handlungselementen und aufwändiger Instrumentation der Oper an. Die Schilderung der Liebe zwischen zwei Menschen, die an unüberwindbar scheinenden kulturellen Gegensätzen scheitert, findet ihre Entsprechung in sinnlicher Musik mit exotischem Schein.
Der chinesische Regisseur Li Liuyi verbindet zeitgenössisches Theater und traditionelle chinesische Opernstile wie die Sichuan Oper, die Kun Oper und die berühmte Peking Oper. Mit der Inszenierung der Operette von Lehár thematisiert er interkulturelle Beziehungen aus einem asiatischen Blickwinkel.
In Koproduktion mit Linz09.
Bei der Wiener Premiere 1862 stieß die "Faschings-Burleske" eher auf Unverständnis.
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Seinen sensationellen Erfolg verdankt "Der Vogelhändler" dem musikalischen Einfallsreichtum Zellers: Melodien wie "Ich bin die Christel von der Post", "Schenkt man sich Rosen in Tirol" und "Wie mein A
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