1741 schickte Charles Jennens Händel unaufgefordert eine Zusammenstellung von Bibelstellen, die wie ein theologisches Pamphlet aufgebaut war. Händel hatte sich nach seinem Scheitern als Opernunternehmer in London und einer schweren gesundheitlichen Krise dem Oratorium zugewandt; dabei hatte Jennens ihm als Librettist bereits gute Dienste geleistet. Der Messiah-Text beflügelte ihn: Er komponierte das Werk in nur 24 Tagen und nahm es zu einer Konzertsaison mit nach Dublin. Dort fand am 13. April 1742 die erfolgreiche Uraufführung statt. In London war der Messiah zunächst pietistischen Anfeindungen ausgesetzt; man wollte das Stück wegen seines Themas nicht außerhalb einer Kirche, dargeboten von "Schauspielern" auf einer Theaterbühne, aufgeführt sehen. Erst ab 1750 trat das Werk seinen Siegeszug durch die Welt an.
In wenigen Worten zusammengefasst kann man sagen, "Die Zauberflöte" erzählt vom Kampf der guten gegen die bösen Mächte, von der Macht der Musik und vor allem von der alles überwindenden Kraft der Liebe. Goethe meinte, sie sei fähig, sich vielfältigen Lesarten zu fügen, bereite sie doch der Menge ein einfaches Vergnügen, während sie den Eingeweihten geheime Schätze anvertraue.
Kreneks 1930 entstandenes, aber erst 1990 in Wien uraufgeführtes Werk thematisiert den Todestanz der eben untergegangenen Donaumonarchie. Satirisch beleuchtet und doch durchzogen von einem (trügerischen) Hoffnungsschimmer: dass Liebe und innere Werte vielleicht doch überdauern. Der Komponist war stets überzeugt von der Fähigkeit der Kunst, sich in brennende Fragen des täglichen Lebens und der politischen Verhältnisse einzubringen. Diese Überzeugung hat sein gesamtes umfangreiches Schaffen geprägt.
Dem geradezu detektivischen Spürsinn von Alan Curtis ist es zu verdanken, dass Tolomeo e Alessandro fast dreihundet Jahre nach der Uraufführung wieder zu hören ist, hat er doch den ersten Akt in Mailänder Privatbesitz, die beiden folgenden Akte in der englischen Adelsresidenz Belton House aufgespürt. So wurde die Aufführung im Juli 2007 zu einem herausragenden Ereignis beim Festival von Montisi in der Toskana.
Partenope gehört zweifellos zu den besten von Händels insgesamt fünfunddreißig Londoner Opern. Händel vollendete die Komposition am 12. Februar 1730 – zwölf Tage später ging Partenope bereits erstmals über die Bühne. Die äußerst abwechslungsreiche Musik kennzeichnet sich durch Arien mit dramatischer Durchschlagskraft sowie zahlreiche Ensembles. Gespickt mit Humor, Traurigkeit, Mitleid, Schmerz, Frustration und Versöhnung, erteilt Partenope eine entscheidende Lektion in Sachen Liebe.
Die "traumhafte Atmosphäre" von Maurice Maeterlincks symbolistischem Drama Pelléas et Mélisande hat Claude Debussy zu seiner einzigen Oper inspiriert, da es "bei weitem mehr Menschlichkeit enthält als all die sogenannten lebensechten Stoffe." Als Erster vertonte Debussy ein eigenständiges literarisches Werk anstelle eines als Opernlibretto konzipierten Textes. Mit Pelléas et Mélisande schuf er ein stilles, musikalisches Drama, dessen Kraft im Unaussprechlichen liegt, und nicht in der großen Geste oder gar im Pathos.
Bertl, der schöne Prinz aus Melk, wird von Amors Pfeil getroffen und verliebt sich unsterblich in Irmingard, welche als Enkelin des Kaisers von edelstem Geblüt ist. Sie aber verschmäht den Schönen, was den Kaiser, der endlich in Pension gehen möchte, dermaßen erzürnt, dass er sie kurzerhand in das finsterste Verlies seines Kerkers stecken lässt. Bertl verzehrt sich nach Liebe zu ihr, und auch ihr dämmert es, dass sie wohl nicht besonders klug gehandelt hat. Dürfen wir auf ein glückliches Ende hoffen, oder wird die Macht des Schicksals beide in den Abgrund reissen?
Zahlreiche spektakuläre Details, wie Wahrsagerei, unerlaubte Liebe, eine Adelsverschwörung und ein Königsmord machen diese Meisteroper Verdis nicht nur musikalisch sondern auch inhaltlich zu einem Publikumsmagneten.
Manon, ein schönes junges Mädchen aus der Provinz, soll von ihrem Bruder Lescaut in ein Kloster gebracht werden. Der Student Des Grieux verliebt sich auf den ersten Blick in sie. Geronte, ein reicher alter Mann ist ebenfalls von Manon beeindruckt und plant sie zu entführen. Edmondo informiert seinen Freund Des Grieux über die Absichten Gerontes. Nachdem Des Grieux Manon seine Liebe gestanden hat, fliehen sie gemeinsam. Lescaut versichert Geronte, daß Manon das Leben in Armut bald satt haben werde und sich freiwillig Geronte und seinen Wohlstand zuwenden würde.
Lescaut Prophezeiungen haben sich bewahrheitet: Manon hat Des Grieux verlassen um an der Seite Gerontes ein Leben in Reichtum zu führen. Allerdings teilt sie Lescaut, ihrem Bruder mit, daß der neu gefundene Wohlstand Des Grieux nicht aufwiegen könnte. Geronte protzt vor einigen seiner Freunde mit Manon. Manon wird von Des Grieux überrascht. Er macht ihr große Vorwürfe, da sie ihn verlassen hatte. Als sie um Vergebung fleht, verfällt er wieder ihrem Bann. Kaum ist das leidenschaftliche Liebespaar aber wieder vereint, kehrt Geronte überraschend zurück. Manon verlacht Geronte, der sich daraufhin- Rache schwörend - entfernt. Des Grieux drängt Manon zwar zur sofortigen Flucht, doch vermag sie sich vom Luxus des neuen Lebens nicht zu trennen. Lescaut erscheint und warnt die beiden, daß Geronte Manon einkerkern lassen will. In ihrem verzweifelten Versuch möglichst viele Juwelen, Kleider und Geld auf die Flucht mitzunehmen, zögert sie zu lang: Geronte erscheint und läßt sie einkerkern.
Des Grieux' und Lescaut' Plan Manon zu befreien mißlingt. Manons Demütigung und Schande wird nun offenbar: sie soll deportiert werden. Des Grieux, der von ihr geradezu besessen ist, erreicht, daß er sie begleiten darf.
Des Grieux und die sterbende Manon befinden sich in einer Einöde. Des Grieux begibt sich auf Manons Wunsch auf die Suche nach Wasser. Allein gelassen läßt sie ihr Leben Revue passieren und erkennt ihre Fehler. Als Des Grieux zurückkehrt, gesteht sie ihm ihre Liebe und stirbt in seinen Armen.
Leonora di Vargas liebt Alvaro, den Nachkommen eines königlichen Inka-Geschlechts. Ihr Vater, der Marqués de Calatrava, widersetzt sich aber einer Heirat. So haben sich die beiden zur Flucht entschlossen. Die nächtliche Entführung Leonoras wird jedoch durch das Eingreifen des Vaters vereitelt. Als Alvaro seine Pistole von sich wirft, löst sich ein Schuss und trifft den Marqués. Zu Tode getroffen verflucht er seine Tochter.
Auf der Flucht ist Leonora von Alvaro getrennt worden. Als Mann verkleidet sucht sie Unterkunft in einer Gemeinschaft, in welcher Preziosilla freiwillige Soldaten für einen Glaubenskrieg anwirbt. Leonora entdeckt ihren Bruder Don Carlos de Calatrava, der sich als Student ausgibt und, um den Tod seines Vaters zu rächen, die Verfolgung des flüchtigen Liebespaares aufgenommen hat. Als eine Prozession von Pilgern vorüberzieht, gelingt es Leonora, unerkannt zu fliehen.
In einem Kloster sucht Leonora in Männerkleidern Zuflucht und Schutz. Der Pförtner Melitone bringt dem nächtlichen Gast an der Pforte nur Misstrauen entgegen. Als jedoch der Prior Pater Guardian erscheint, vertraut sich Leonora ihm an und wird auf ihr Drängen von diesem in die Obhut des Klosters aufgenommen. Sie entschließt sich, in einer Einsiedelei ihr Leben zu beschließen und so ihre Schuld zu sühnen. Die Mönche des Klosters geloben feierlich, nie nach dem Namen und der Herkunft der Fremden zu forschen. So wird Leonora in das Bußgewand des Ordens gekleidet, um fortan in der Einsamkeit zu leben.
Unter dem falschen Namen Federigo Herreros ist Alvaro, der Leonora gestorben glaubt, in den Krieg gezogen. In einer militärischen Attacke rettet er einem spanischen Landsmann das Leben, ohne zu ahnen, dass sich hinter dem von diesem angegebenen Namen - Fliz de Bornos - Leonoras Bruder Don Carlos verbirgt. Die beiden Männer schließen Freundschaft. In der kurz darauf folgenden Schlacht wird Alvaro verwundet. Er gibt dem Freund ein Bündel mit Briefen und bittet ihn, dieses im Fall seines Todes ungelesen zu verbrennen. Don Carlos verspricht ihm dies, obwohl er unterdessen, da Alvaro den Orden von Calatrava heftig zurückgewiesen hat, misstrauisch geworden ist. Nachdem Alvaro ins Feldlazarett getragen worden ist, öffnet Don Carlos das Bündel und entdeckt darin das Portrait seiner Schwester Leonora. Nun weiß er, wem er seine Freundschaft angetragen hat, und schwört dem vermeintlichen Mörder seines Vaters blutige Rache.
Im Heerlager herrscht wilde, verzweifelte Stimmung. Der Mönch Melitone hält eine deftige Moralpredigt. Alvaro, von seinen Wunden genesen, wird von Don Carlos zum Duell gefordert. Vergebens sucht er seinen Gegner von seiner Schuldlosigkeit zu überzeugen. Die Kämpfenden werden von den Wachen getrennt. Alvaro hofft, inneren Frieden in der Einsamkeit eines Klosters zu finden. Preziosilla versucht die Moral im Camp, das von der Angst des kommenden Luftangriffs ergriffen ist, zu heben.
Bruder Melitone verteilt unter den Verwundeten Essen. Don Carlos, der nicht abgelassen hat, die Spur Alvaros zu suchen, entdeckt nun endlich im Mönch Rafaello den gesuchten Schänder seiner Familienehre. Erneut fordert er ihn zum Zweikampf. Wieder weigert sich Alvaro, die Waffe zu ergreifen. Endlich aber gelingt es Don Carlos, ihn durch Hohn und Beschimpfung derart zu reizen, dass er sich dem Duell stellt. Don Carlos wird tödlich verwundet. Alvaro ruft nach einem Beichtvater für den Sterbenden und pocht an die Pforte der Einsiedelei. Als Leonora auf der Schwelle erscheint, erkennt er sie wieder. Noch im Tode unversöhnlich, ersticht Don Carlos die sich hilfreich über ihn neigende Schwester.
In tiefster Verzweiflung erhebt Alvaro seine Stimme gegen die Gerechtigkeit Gottes. Pater Guardian aber vermag es, ihm und der sterbenden Leonora Trost zuzusprechen und die beiden mit dem unerforschlichen Ratschluss des Himmels zu versöhnen.
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