Walter Weber


Sibirien

16. bis 20. März 2018
Nach einer Fraktur des Hüftgelenks wird ein alter Mann in ein Pflegeheim eingewiesen. Er wehrt sich gegen die gefühlskalte Versorgungs- und Entsorgungsmaschinerie einer modernen Verwahrungs- und Sterbeanstalt. Erinnerungen an das Kriegsgefangenenlager in Sibirien werden bei ihm wach. Der Aufenthalt im Altersheim kommt einer zweiten Deportation gleich. Den Monolog „Sibirien“ verfasste Mitterer 1989 in Innsbruck, inspiriert von dem Schauspieler Siegmar Bergelt, dem das Stück auch gewidmet ist. Das Werk, eine sensible Fürsprache für ein würdevolles Altern und Sterben, ist in einem stilisierten Dialekt in freien Rhythmen verfasst.

Die Widerspenstigkeit des Alten wird vom Pflegepersonal als Altersstarrsinn ausgelegt, der unbequeme Patient wird systematisch zum Pflegefall degradiert. In seiner Einsamkeit und zunehmenden geistigen Verwirrung verhallen seine Bitten um Verständnis und Hilfe ungehört. Er sehnt sich nach den Zeiten mit seiner Frau und seinem Hund zurück. Doch seine Familie will den lästigen Choleriker nicht nach Hause zurückholen.
5 Akte zeigen den zunehmenden körperlichen Verfall des Mannes bis zu seinen letzten Worten: „Agnes, meine liebe Frau, komm an meine Seite, Hund, leg dich mir zu Füßen, nicht mehr lange, dann werden wir zusammen am Flussufer sein und laufen und laufen.“

Es spielt: Walter Weber
Ausstattung: Adele Schaden
Technik: Viktoria Kutil
Regie: Ewald Polacek

Details zur Spielstätte:
Wiener Straße 9-11, A-3830 Waidhofen an der Thaya

Veranstaltungsvorschau: Sibirien - TAM - Theater an der Mauer

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