Der Filmemacher Harald Bergmann hat zwischen 1992 und 2003 vier Filme gedreht, die sich mit Leben und Werk Friedrich Hölderlins (1770 bis 1843 ) auseinander setzen, der als einer der bedeutendsten Poeten deutscher Sprache gilt. Bergmann konzentriert sich dabei auf das Spätwerk, also auf die Zeit nach 1806, als Hölderlin bereits unter seiner psychischen Krankheit und der ihr folgenden Isolation leidet.
Bergmanns Filme zu Hölderlin „erzählen“ kein Leben im Sinne einer Historienverfilmung, sondern nähern sich aus unterschiedlichsten multimedialen Perspektiven der Person und dem Werk. Mit Interviews, Montagen, Collagen, Nachspielszenen, Lesungen, Musik, animierten Schreibprozessen und gezeichneten Landschaften, einer szenischen Kunstwelt, und mit Ortsbegehungen an den authentischen Schauplätzen in Frankreich und der Schweiz gelang es Bergmann, ein einzigartiges Werk zu schaffen, das in der Kunstwelt ein großes Echo fand.
In der Ausstellung wird erstmals eine Edition der 4 Hölderlin-Filme gezeigt, in die auch das Material Eingang findet, das dem Schnitt und den Endfassungen zum Opfer fiel. Dieses Archiv ruft dazu auf, die Aktualität Hölderlins in den Diskursformen der Nachmoderne neu zu „lesen“, um so im Kontext einer musealen Präsentation einen völlig neuen Akzent für avancierte Begegnungsformen mit Kunst/Sprache/Bild/Geschichte zu setzen.
Eröffnung Samstag, 20.10., 15 Uhr