Die innere Leitung des Nonnenklosters oblag einer magistra. Nicht nur sie, sondern alle Nonnen zeichneten sich durch hohe Bildung, vorbildliche Frömmigkeit und literarische Tätigkeit aus, wie die zahlreichen Quellen belegen.
Sie verfassten nicht nur zahlreiche Handschriften in ihrer Bibliothek selbst, sondern führten auch einen regen Briefwechsel wie mit Propst Gerhoh von Reichersberg. Viele solcher Texte sind in Admonter Codices überliefert. Eine Reihe dieser Handschriften, die heute im Stiftsarchiv aufbewahrt sind, können eindeutig der Bibliothek des Frauenklosters zugeordnet werden.
Unter dem Admonter Kommendatarabt Christoph Rauber (1508-1536) begann schließlich der völlige Niedergang der Frauengemeinschaft, wobei auch reformatorisches Gedankengut seine Wirkung entfaltete. Nonnen verließen das Kloster und heirateten; 1550 gab es vier Frauen im Kloster, 1562 nur noch zwei. 1570 wurde das Frauenkloster als unbewohnbar bezeichnet, 1582 starb mit Benigna Zwickl die letzte Nonne in einem Haus im Markt Admont.
In der Ausstellung 2023 wird nicht nur die Geschichte des Nonnenklosters bis zu seiner Auflösung um 1580 beleuchtet, sondern es werden auch prachtvoll gestaltete Handschriften aus der Buchproduktion des Admonter Skriptoriums gezeigt.