Gioacchino Rossinis (1792-1868) Stabat mater gilt wohl als das kirchenmusikalische Hauptwerk des Komponisten, das trotz seiner opernhaften, publikumswirksamen Elemente ein Zeugnis echter Frömmigkeit darstellt. Es entstand in zwei Phasen in den Jahren 1831 und 1841, zu einer Zeit, als Rossini sein überaus erfolgreiches Opernschaffen bereits abgeschlossen hatte.
1831 lernte Rossini auf einer Spanienreise Staatsrat Varela kennen, der ihn um die Komposition eines Stabat mater bat. Von Krankheit geplagt konnte Rossini nur die Sätze 1 und 5-9 vollenden, die restlichen Teile stellte sein Komponistenkollege G. Tadolini fertig. Unter seinem Namen und mit der Auflage, es weder zu verkaufen noch zu veröffentlichen, sandte Rossini das Gemeinschaftswerk an Varela nach Madrid. Einige Jahre nach Varelas Tod erreichte Rossini 1841 die Nachricht vom Weiterverkauf des Manuskripts an den Pariser Verleger Aulagnier. Wohl um seinen Ruf besorgt, schloss er umgehend einen Vertrag mit dem Verlag Troupenas, in dem er zusagte, das Stabat mater selbst zu vollenden. Daraufhin entwickelte sich ein Rechtsstreit zwischen den beiden Verlagen, der damit endete, dass Troupenas die von Rossini komponierten Teile zugesprochen wurden, während Aulagnier nur die von Tadolini geschaffenen Teile veröffentlichen durfte. Die Uraufführung fand am 7. Januar 1842 im Théâtre Italien in Paris statt und wurde für Rossini zu einem grandiosen Triumph.
Ensemble:
Wiener Domchor
Chorakademie Vorarlberg
Wiener Domorchester
Monika Riedler, Sopran
Hermine Haselböck, Mezzosopran
Gustavo Quaresma Ramos, Tenor
Günter Haumer, Bass
Dkpm Markus Landerer, Leitung
Programm
Luigi Cherubini: Marche funèbre
Gioacchino Rossini: Stabat mater