Oscar Bronner ist eine herausragende Persönlichkeit der Zweiten Republik. Er hat sich Verdienste um den Staat und seine Menschen erworben. Er hat drei Zeitungen gegründet, die das publizistische Niveau in Österreich erkennbar gehoben haben: 1969/70 zuerst "trend", dann "profil" und 1988 "Der Standard". Selbst seine Gegner zollen ihm dafür Respekt. Der Journalist Seinitz hat es in der "KronenZeitung" einmal so formuliert: "Als täglich erscheinende Maturazeitung möchte der ´Substandard´ sein Erfolglosigkeitssyndrom....". Wenn die KronenZeitung so viel Wut versprüht, dann kann man davon ausgehen, dass das derart angegriffene Blatt Niveau und Erfolg hat.
Oscar Bronner wird im Jänner 1943 als Sohn des Kabarettisten, Komponisten und Übersetzers Gerhard Bronner in Haifa geboren, kam 1948 nach Wien und wurde in jungen Jahren Journalist. Mit 26 startete er seine Verlegerkarriere, verkaufte mit 31 "trend" und "profil" und übersiedelte in ein Loft nach New York, um zu malen – seinem zweiten Beruf. Erst nach dreizehn Jahren und regelmäßiger Lektüre der "New York Times" kehrte er nach Wien zurück, um eine liberale Qualitätszeitung zu gründen: "Der Standard" als "Zeitung für Leser". Dass Kurt Waldheim zu der Zeit Bundespräsident war, hat dabei wohl eine Rolle gespielt.
Oscar Bronner: "Ich war mit den Medien nicht glücklich und habe mir dann meine eigenen gegründet. Ich wollte Zeitschriften machen, die ich selber gerne lese."