Einer der wertvollsten Reichtümer Europas ist die unleugbare Vielfalt seiner Kulturen. Zahlreiche Geschichten aus den unterschiedlichen Regionen, Städten und Landschaften des Kontinents sind jedoch außerhalb ihrer Herkunftsgebiete kaum bekannt. Es sind Geschichten, die sich nicht in den Geschichtsbüchern finden, obwohl sie uns differenziert und eindrücklich von den mannigfaltigen Völkern und Gegenden berichten. Sie wurden mittels alter Traditionen weitergegeben, immer aufs Neue verändert, um wieder und wieder weitergegeben zu werden. Sie sind ein bestimmender Teil europäischer Identität.
Die bekannte Reihe "Europa erlesen" wurde als Hörbuch zu einer literarisch-musikalische Entdeckungsreise quer durch Europa – mit österreichischen Publikumslieblingen als lesenden und musizierenden Reiseführern ... Die Texte, sorgsam und in Absprache mit den InterpretInnen ausgewählt, sind existenzielle Puzzlesteinchen eines Ganzen – und vermitteln letztendlich die sehr persönlichen Eindrücke der Verfasser. Zu jeder Stadt und jeder Region wurde ein bestimmter dort beheimateter Musikstil ausgewählt – manches hinsichtlich seiner Herkunft sofort erkennbar, manches vielleicht überraschend und unbekannt.
Jedem Hörbuch aus der Reihe Europa Erhören ist ein Live-Abend im stadtTheater walfischgasse gewidmet.
Mercedes Echerer, mehrsprachig aufgewachsene Tochter einer ungarischen Mutter aus dem rumänischen Siebenbürgen und eines oberösterreichischen Vaters, begrüßt eine Schar illustrer Gäste und führt durch die Abende. Lust- und humorvoll werden sich die Gastgeberin und ihre Gäste mit ihren vielfältigen Identitäten, den Erfahrungen und Erlebnissen in den unterschiedlichen Regionen des Kontinents und ihrer Herkunft auseinandersetzen – lesend, musizierend und im Gespräch.
Woher komme ich? Wohin gehe ich? Wer bin ich? – Die klassischen Fragen.
Mähren:
Es gibt kein Volk auf der Welt, das eine so intelligente Hymne hätte wie die Mährer. Und trotzdem kennen nur wenige die mährische Hymne. Die Hymne des lieblichen Landes Mähren spielt nicht einmal die beste Kapelle auf der Welt. Sie kann es nicht. Die Mährische Hymne ist nämlich – Stille.
Brünn war, zur Zeit Mozarts, Beethovens, aber auch Janaceks, Mahlers, Dvoraks und Korngolds, eine der vitalsten, von Mäzenen unterstützte, Kompositionswerkstätte in Europa. Opern, Symphonien und musikalische Liebeserklärungen an Mähren in Form von Liedern und Zyklen wurden uns von diesen genialen Komponisten geschenkt.