Inhalt:
Mathias Freudhofer, Schullehrer im niederösterreichischen St. Othmar, wird gezwungen, auf seine Liebe zu Martha zu verzichten. Sein Bruder Johannes, der Martha ebenfalls liebt, legt aus Eifersucht ein Feuer, als dessen vermeintlicher Brandstifter Mathias zu 20 Jahren Kerker verurteilt wird. Aus Verzweiflung ertränkt sich Martha daraufhin in der Donau. Nach Verbüßung der Haftstrafe zieht Mathias als bettelnder "Evangelimann", der für Almosen Texte aus dem Neuen Testament vorsingt, durch die Hinterhöfe Wiens. Johannes liegt auf dem Sterbebett und bittet, von Schuld und Gewissensqualen zerfressen, den ihm unbekannten Evangelimann zu sich, um zu beichten. Die Brüder erkennen einander und Mathias vergibt dem Sterbenden.
Dankbare Rollen – die Titelfigur wurde einst von Julius Patzak, Anton Dermota oder Rudolf Schock verkörpert –, einprägsame Melodien, die farbige Instrumentation und die fesselnde Handlung machen Der Evangelimann zu einer wahren Volksoper. Josef E. Köpplingers Inszenierung, die auch auf DVD vorliegt, wurde in Wien und Graz von Publikum und Kritik mit großem Beifall aufgenommen: Ihm sei eine "lebendige, psychologisch feingezeichnete Aufführung gelungen", schwärmte die Frankfurter Allgemeine Zeitung. Und Der Standard bejubelte einen "Sieg auf allen Linien".
Musikalisches Schauspiel: Libretto und Musik von Wilhelm Kienzl
Mit:
Musikalische Leitung - Michael Brandstätter
Regie - Josef E. Köpplinger
Bühne - Johannes Leiacker
Kostüme - Marie-Luise Walek
Choreinstudierung - Günter Wallner
Dramaturgie - Heiko Cullman
Anna Agathonos, Alexandra Reinprecht, Sylvia Rieser, Dorothea Zimmermann | Derrick Ballard, Krzysztof Borysiewicz, Johannes Chum, Juan Carlos Falcón, Anton Graner, Hans Gröning, Ks. Peter Wimberger
Chor, Extrachor und Kinderchor des Stadttheaters Klagenfurt Kärntner Sinfonieorchester
Eine Kooperation mit der Volksoper Wien.
Bei Gott, ich halte mich nicht für einen hervorragenden Künstler, aber für einen echt und ehrlich empfindenden Menschen, der sein kleines Pferd mit Liebe zu nutzen verstanden hat. [...] Soll ich es leugnen, daß es mich beglückt, daß das Lied "Selig sind, die Verfolgung leiden" nicht nur im Konzertsaal, nein, auch im Hause des Bürgers und Arbeiters heimisch geworden, daß es auch in der Kirche und an den Gräbern der Gefallenen erklungen ist? Wer kann es mir verargen?
- Wilhelm Kienzl: Meine Lebenswanderung
Einführungsmatinee:
Am 29. Januar 2012 um 11:00 Uhr.
Moderation: Christoph Wagner-Trenkwitz, Bühne
(Der Eintritt ist frei!)