Arthur Schnitzler hat in Fräulein Else Sigmund Freuds Studien über das Unterbewusste literarisch verarbeitet und beschreibt zugleich kritisch eine von Zwängen und Ängsten deformierte bürgerliche Gesellschaft. Ein in Erzähltechnik wie tragischer Spannung wegweisendes Werk.
Dorothee Hartinger debütierte 1991 im ersten Jahr ihres Schauspielstudiums an der Otto-Falckenberg-Schule an den Münchner Kammerspielen als "Lucie" in Goethes Stella (Regie: Thomas Langhoff). Neben ihrem ersten Engagement am Schauspiel Frankfurt von 1994 bis 1998 besetzte sie der Regisseur Peter Stein bei den Salzburger Festspielen 1995/96 als "Anja" in Der Kirschgarten und 1996/97 ebendort als "Malchen" in Der Alpenkönig und der Menschenfeind. 1998 ging sie ans Thalia Theater, nach Hamburg sowie als "Ophelia" zu den Domfestspielen Bad Gandersheim in Shakespeares Hamlet. Von 1999 bis 2001 wurde Hartinger von Peter Stein zu seiner monumentalen Faust-Inszenierung (alle 12.110 Verse in 23 Stunden)geholt und erhielt 2001 für ihr "Gretchen" den Deutschen Kritikerpreis für Theater. Seit 2002 ist sie Ensemblemitglied am Burgtheater, tritt in Koproduktionen an den Wiener Festwochen und den Salzburger Festspielen auf, gastiert auswärts in ihrer Traumrolle in Fräulein Else von Arthur Schnitzler (Regie: Christian Tschirner) und wirkt mit ausgewählten Texten in klassischen Musikkonzerten in Wien, Langenlois und Regensburg. Am Konservatorium Wien Privatuniversität unterrichtet sie das Fach Schauspiel. 2008 wurde ihr Porträt (von Erwin Wurm) in die Junge Porträtgalerie im großen Pausenfoyer des Burgtheaters aufgenommen. Nachdem sie bis 2007 als "Irmi Bartl" in der Fernsehserie München 7 zu sehen war, verkörpert sie nun "Rosi Specht" in der TV-Serie Der Kaiser von Schexing.