Angela Winkler - Gesang
Adam Benzwi - Klavier, musikalische Begleitung
Melanie Barth - Knopfakkordeon
Hort Nonnenmacher - Kontrabass
Angela Winkler ist Schauspielerin aus Überzeugung, obwohl sie eigentlich Sängerin werden wollte. Ob Theater oder Film, sie hat mit vielen großen Regisseuren gearbeitet. Nun erschien wohl doch etwas überraschend ihr Debüt-Studioalbum mit Chansons und Lieder auf Deutsch – mit kleiner Besetzung. Über das Leben, die Liebe, Verlust, Veränderung. Weise, verletzlich, und doch immer voller Neugier. Sie verleiht Schlagern, Volksliedern, Chansons oder modernen Popsongs ihre ganz eigene Note.
Auf dem Programm stehen u.a. Bertolt Brechts Ballade vom ertrunkenen Mädchen. Nach Hauptrollen in Mutter Courage und Die Dreigroschenoper sind Brechts Texte der Schauspielerin ein besonderes Anliegen. Außerdem: Édith Piaf´s Schau mich bitte nicht so an, Das Heideröslein von Johann Wolfgang von Goethe, Eine Zigarette lang von Eva Busch, Gelohnt hat es sich nicht von Sven Regener, dem Sänger von Element Of Crime. Und Sophie Hungers Walzer für Niemand ist dabei. Für viele unbekannt: Stücke der französischen Chansonnière Barbara, darunter auch der Albumtitel Ich liebe dich, kann ich nicht sagen.
Angela Winkler überrascht mit gesungener Literatur, koketter Leichtigkeit, zeitgenössischen Brechungen, unaufdringlichem Witz. Zwischen mädchenhaft und unnahbar, einfach und stolz, naiv und weise gebietet die schmale Frau mit ihrer zarten, mädchenhafter Stimme eine fast naiv anmutende Präsenz die Stimmung der höchst unterschiedlichen Titel. Angela Winkler macht Musik, wie sie Theater spielt: zerbrechlich, überschwänglich, voller Neugier – gemäß ihrer Maxime „Es muss nicht alles perfekt sein, das Leben spielt mit dir, und du musst mitspielen“.
Aufs erfolgreich Spielen versteht sich Angela Winkler schon lange: Die Schauspielschule bestand sie schließlich mit einem Liedvortrag Ich weiß nicht zu wem ich gehöre. In den 1970er Jahren war sie an der Berliner Schaubühne unter Peter Stein, 1975 erhielt sie für die Hauptrolle in Volker Schlöndorffs Die verlorene Ehre der Katharina Blum den Bundesfilmpreis. Später spielte sie Oskar Matzerath`s Mutter in Schlöndorffs mit einem Oscar ausgezeichneten Heinrich Böll-Verfilmung von Die Blechtrommel. In den 1980er Jahren spielte Angela Winkler unter Peter Zadek am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg. 1999 wurde sie für ihre Rolle als Hamlet in der europaweit gefeierten Inszenierung von Peter Zadek zur Schauspielerin des Jahres gewählt. Aber sie ist nicht nur als Schauspielerin erfolgreich, auch ihre Stimme ist präsent: Gerade Die Hörbuchproduktion Das Geisterhaus (nach dem Jahrhundertroman von Isabel Allende) erhielt 2011 den Deutschen Hörbuchpreis.
Zur Zeit spielt Angela Winkler unter anderem am Berliner Ensemble in Zadek`s Inszenierung von Peer Gynt und in Robert Wilson`s Dreigroschenoper als Jenny, außerdem an der Berliner Schaubühne in Thomas Ostermaier`s Inszenierung von John Gabriel Borkmann, und an der Seite von Eva Mattes, Christian Redl und Uwe Bohm in Arsen und Spitzenhäubchen am St. Pauli Theater Hamburg.
Melanie Barth studierte klassisches Akkordeon an der HfM „Hans Eisler“ in Berlin bei Prof. G. Wall und zählt Richard Galliano und J. J. Mosalini zu ihren späteren Lehrmeistern. Sie ist Jugendpreisträgerin verschiedener Wettbewerbe. Neben dem Akkordeon spielt sie Klavier, Orgel und Bandoneon.Seit vielen Jahren konzertiert sie in kleinen Besetzungen im Kleinkunstbereich, arbeitet regelmäßig mit Schauspielern in Lesungen und Theaterproduktionen zusammen, u.a. am Berliner Ensemble, dem Brandenburger Theater, Hans-Otto-Theater Potsdam sowie in freien Produktionen.Für Funk und Fernsehen arbeitet als Studiomusikerin (u.a. für Warner, A&R Records - London). Aber auch für Konzerte mit dem Rundfunk Sinfonie Orchester Berlin und Wenzel sowie dem Brandenburgischen Polizeiorchester wurde sie eingeladen.Von 1995-2010 war sie musikalische Leiterin des Tangoensembles Yira Yira für welches sie auch arrangierte. Das viel beachtete und von der Presse hoch gelobte Ensemble war seit 1999 jährlich im KMS der Berliner Philharmonie zu hören und konzertierte in bedeutenden Konzertstätten und Theatern gemeinsam mit dem Tanzpaar „Stravaganza“ in ganz Deutschland, Schweiz, Holland, Belgien. 2009 arbeitete Melanie Barth kurzzeitig mit der italienischen Sängerin Etta Scollo zusammen, 2011 gab es eine kurzeitige Zusammenarbeit mit den Schauspielern Isabell Gerschke, Thomas Arnold. Seit 2011 begleitet sie Angela Winkler in ihrem Programm „Ich liebe Dich, kann ich nicht sagen.“
Horst Nonnenmacher absolvierte ein Klassisches Kontrabass Studium 1984 -1989 an der HdK Berlin. U.a. Live CD mit Improviser's Pool featuring Sam Rivers und Alexander von Schlippenbach, CDs und Tourneen mit Jim Black und Andreas Willers, CD mit Paul Bley, Yves Robert und Andreas Willers. 1996 und 1998 CD-Recordings und Gigs in New York, Boston, Chicago mit FRIGG, featuring Elliot Sharp, David Tronzo, featuring Phil Minton, Elliot Sharp. Er ist Komponist und Arrangeur der Musiken für den Carmen Miranda Revuepavillon, sowie für die Varité-Show Mythology mit Yamil Borges, den Ceasar Twins u.a. 2003 bis 2006 war er Musikalischer Leiter und Bandleader im Eckart-Witzigmann-Palazzo, Orchesterleiter im Witzigmann-Roncalli-Bajazzo. Konzerte und Tourneen nach USA, Australien, Syrien, Rumänien, Bulgarien, Spanien, Italien, Frankreich, Niederlande, Polen, Österreich, Schweiz, Griechenland, Australien, England und Schweden. 2011 Mitwirkung bei le Safari, Theater Performance von Leim Ponifasio - Musik. Aktuell: Composers Orchestra Berlin, Hannes Zerbe Jazz Orchester, Berlin Improvisers Orchestra, Haman Quintet, Angela Winkler, Die schlechten Verstecke, die Sache, Balkanova. Lehrtätigkeit an den Musikschulen City West und Paul Hindemith in Berlin, Workshop Gianna Seps an der Landesmusikakademie in Berlin.
Adam Benzwi ist musikalischer Leiter der legendären Produktion von Cabaret in der Berliner Bar jeder Vernunft und von My Fair Lady im Admiralspalast. Erste Auftritte als Pianist absolvierte der aus San Diego, Kalifornien stammende Musiker bereits im Alter von zwölf Jahren. Nach einem Intermezzo als Architektur-Student in New York widmete er sich ganz der Musik. Seit 1984 ist Adam Benzwi echter Wahl-Berliner. Für Solisten wie Angela Winkler, Gisela May, Helmut Baumann und nicht zuletzt für Désirée Nick, die mit seiner Hilfe ihre erste Show auf die Bühne stellte, war er der unentbehrliche Mann am Flügel. Die Ausbildung junger Künstler ist Adam Benzwi ein besonderes Anliegen: So wirkte er schon seit Ende der 1980er Jahre am Aufbau des Studiengangs Musical/Show mit und ist dessen Musikalischer Leiter. Er ist Professor an der Universität der Künste Berlin und Mitglied des Fachausschusses des Bundeswettbewerbs Gesang und begleitet alljährlich die Gewinner beim Abschlusskonzert mit seiner Band im Friedrichstadtpalast.