Johannes Nepomuk Nestroy hat Die schlimmen Buben in der Schule im Jahr 1847 geschrieben, ein Jahr vor Ausbruch der Revolution, die auch Kartoffelrevolution genannt wird, da aufgrund der teilweise katastrophalen sozialen Verhältnisse, die Menschen die Kartoffelstände stürmten. Die Revolution ist Geschichte, die Thematik „Schule“ jedoch heute noch so aktuell wie damals; mit etwas Phantasie kann man sich die Szene auch in einem Klassenzimmer in einer Wiener Mittelschule vorstellen.
Zum Inhalt: Die Schule der „schlimmen Kinder“ befindet sich auf dem Schloss des Barons von Wolkenfeld und ist von seiner verstorbenen Frau für die Kinder der Bediensteten eingerichtet worden. Der Baron möchte sie jedoch alsbald schließen und die Kinder in die öffentliche Stadtschule schicken.'
Der alte Schulmeister Wampl ist nicht immer wirklich Herr der Lage und hat große Mühe mit der Disziplin seiner Schüler. Sie haben in all den Jahren nicht gerade viel gelernt, aber Wampl hat nur einen großen Wunsch: Er möchte befördert werden. Schon lange versucht er, sich beim Wirtschaftsintendanten Herrn von Wichtig einzuschmeicheln und scheut auch nicht davor zurück, sich deshalb auch besonders großzügig in der Bewertung dessen Sohnes, Stanislaus, zu zeigen.
Zugleich missbilligt Wampl das Verhältnis seiner Tochter Nettchen mit seinem Schulaufseher (einer Art Vertretungslehrer), Franz Rottmann.
Die Dinge kommen aber plötzlich in Bewegung, als sich der Baron höchstpersönlich ankündigt, um die Kinder zum Ende des Schuljahres zu prüfen. Wampl ist hilflos und weiß sich keinen anderen Ausweg, als Franz um Unterstützung zu bitten. Dem alten Schulmeister bleibt nichts anderes übrig, als auf den vorgeschlagenen Handel seines Aufpassers einzugehen: Franz will Wampl helfen, aber nur, wenn er Nettchen heiraten darf. Franz hat eine Idee und versorgt die Schüler daraufhin mit Spickzetteln mit den richtigen Antworten auf die Prüfungsfragen. Aber Lehrer Wampl und Hilfslehrer Franz haben ihre Rechnung ohne den Gassenjungen Willibald gemacht: Der von Wampl gehasste und oft gedemütigte Willibald stiftet die Schüler an, die Zettel zu vertauschen…