Jahrelang haben sie darüber gesungen, gereimt, sind auf der Bühne gestanden und haben mit ihrer Mischung aus anarchistischem Aktionismus und kreativen, dramaturgischen Konzept den Leuten vom Irrsinn, vom Blödsinn oder auch von der romantischen Liebe (ja, auch diese Seite offenbarte die Band in ihrem Album ‚Amore XL‘) vorgesungen. Und dann kommt die Krise und alles wird noch wahrer als es eh schon war. Politik, Wirtschaft, Medien – die Welt heute ist eine Blaupause der Texte der EAV. „Neue Helden braucht das Land“ heißt die neue CD, die Tour und ein Song des Albums: „Neue Helden braucht das Land, mit den Köpfen tief im Sand und hast du grad ein Karriere-Loch, werde Szene-Tussi oder Fernsehkoch. Neue Helden braucht das Land, mit Goethe sind sie kaum verwandt. Bussi, Bussi, Ciao vom Trottel-TV und am anderen Kanal sucht ein Bauer seine Sau“. Laut schreien will man bei diesen Zeilen: Na endlich, Gott sei Dank! Bitte weitersingen und auch das Lied über die „Dummheit“ nicht vergessen oder „Bitte Bier“. Die Krise ist da und eigentlich haben wir sie auch alle irgendwie verdient, denn so ganz unschuldig waren wir nicht in unserer kommunalen Sucht nach mehr. Im Song „Wie schön“ rät die EAV dem lieben Gott, sich zu überlegen den sechsten Schöpfungstag möglicherweise nicht doch zu streichen. Dem Eisbären, dem in der Arktis die Scholle unter seinem pelzigen Hintern davon schmilzt, dem dürfte dieser Vorschlag sympathisch sein.