Faszination Schädel – ein kultur- und zeitübergreifendes Menschheitsthema: Menschliche Schädel wurden auf der ganzen Welt und in beinahe allen Kulturen verehrt, gesammelt und bearbeitet. Der Anblick verursacht ein schauriges Gefühl, dennoch übt der Schädel auf den Menschen bis heute eine faszinierende Anziehungskraft aus.
Ohne Zweifel sind Kopf und Schädel etwas Besonderes. Hier sieht, riecht, hört, schmeckt und spricht der Mensch, hier zeigt er sein Gesicht, hier sitzt sein Geist, hier denkt und träumt er, hier wohnen seine Erinnerungen. Nur hier zeigt er seine Mimik, hier hat er sein Gleichgewicht und seine Persönlichkeit. (Zitat Wilfried Rosendahl)
Die wohl prägnanteste Zusammenfassung für den Stellenwert des menschlichen Kopfs gab der französische Philosoph und Naturwissenschaftler René Descartes (1596–1650), als er sagte: „Ich denke, also bin ich.“
In einer außergewöhnlichen Inszenierung werden in der Kunsthalle Leoben, in Kooperation mit den Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim, rund 300 Ausstellungsobjekte den Betrachter in seinen Bann ziehen. Einzigartige Schädelfunde und Kopfpräparate von rund 40 Leihgebern aus ganz Europa bezeugen die besondere Bedeutung von Kopf und Schädel in der Kulturgeschichte des Menschen. Faszination Schädel blickt auf eine lange Kulturgeschichte zurück: ob jahrtausendealte Schädelschalen, kunstvoll geschmückte Kopfjägertrophäen oder religiös verehrte Schädelreliquien, ob als Mahnmal der Vergänglichkeit, als modisches Accessoire oder archäologische Sensation – der menschliche Schädel beeinflusste und prägte beinahe alle Kulturen weltweit.
Begleitend zur kulturhistorischen Ausstellung wird vom 26. April bis 31. August 2013 die Fotoausstellung Streetart im Kunstraum Leoben gezeigt. Der Hamburger Fotograf Peter Fritz hat sich auf die Suche begeben und Abbildungen von Schädeln aller Art fotografisch festgehalten.
Die Beachtung, Bearbeitung und Wertschätzung des menschlichen Schädels sind kein Phänomen der Vergangenheit: Die Verwendung des Totenkopfsymbols in der Gothic-Szene ist eine moderne Art der Schädelverehrung. Auch die wissenschaftliche Beschäftigung mit dem Schädel hat beinahe Kultcharakter. Weltweit begeben sich Forscher auf die ruhmreiche „Jagd“ nach Schädeln, um ihre Geheimnisse zu enträtseln.
11. Mai bis 1. Dezember 2013
Information
Kunsthalle Leoben
Kirchgasse 6, A-8700 Leoben
Tel. +43 (0) 38 42/40 62-408
täglich 9–18 Uhr
www.kunsthalle-leoben.at
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