Schloss Ludwigsburg mit seinen Gärten, Lustschlössern und Museen bietet ausreichend Programm für einen mehrtägigen Kurzurlaub in der Geschichte. Die Museumslandschaft des Schlosses ist einzigartig.
Denn in Ludwigsburg findet man das einzige eigenständige und dauerhafte Modemuseum in Deutschland. Oder anders gesagt: Für das nächstgelegene Museum, in dem es um Kunst und Kulturgeschichte der Kleidung von vergangenen Jahrhunderten bis in die Gegenwart geht, muss man bis Paris fahren! Was das Modemuseum in Schloss Ludwigsburg zeigt, ist eine grandiose Tour durchs elegante Reich der menschlichen Eitelkeit vom späten 17. bis ins 20. Jahrhundert. Thematischer und historischer Schwerpunkt ist das 18. Jahrhundert, die Zeit, in der auch das Ludwigsburger Schloss am stärksten glänzte. Und so fügen sich die seidenen Roben, die großen Hoftoiletten, die kostbaren Manschetten und Kragen aus Spitze und die halsbrecherischen Brokatschuhe zusammen mit dem großen Schloss zu einem plastischen Bild einer Epoche. Hier die Schlossräume und die alten Porträts, da die Reifröcke in der Vitrine – und eine untergegangene Welt wird greifbar. Das Modemuseum, betreut vom Landesmuseum Württemberg, zeigt überwiegend die Crème der Mode, von der höfischen Kleidung der Barockzeit über die Eleganz des 19. Jahrhunderts bis zu den Werken der großen Couturiers des 20. Jahrhunderts. Dazu kommen Ausflüge in die Welt der Unterkleidung, vom Schnürkorsett bis zur durablen Wäsche aus der schwäbischen Textilindustrie.
Kaum weniger interessante Einblicke in die Kulturgeschichte der letzten drei Jahrhunderte bietet das große Keramikmuseum in Schloss Ludwigsburg. Hier findet man die weltgrößte Sammlung an Stücken der historischen Ludwigsburger Manufaktur: Der württembergische Herzog Carl Eugen, prachtliebend und geschmackvoll, hatte sich diesen Musterbetrieb in den 1760er-Jahren gegönnt und ließ dort vor allem luxuriöse Präsente für befreundete Potentaten, Zierrat für die festlichen Tafeln und Geschenke für die Damen seiner Umgebung herstellen. Raffinement und Eleganz auf höchstem Niveau – und zugleich spielerischer Charme, das zeichnet die Arbeiten der Manufaktur aus. Absolutes Must: die Venezianische Messe, ein detailverliebtes Ensemble von Figürchen und Jahrmarktsbuden. Es zeigt das Abbild eines Fests, das der Herzog auf dem Markplatz in Ludwigsburg feierte, ein Spektakel mit Gauklern und Masken, Händlern und Wirten – und der Hofgesellschaft in raffiniert-einfacher Verkleidung. Das Keramikmuseum umfasst die Epochen der keramischen Kunst seit dem Mittelalter und endet mit den verblüffenden Schöpfungen der künstlerischen Keramik in der Gegenwart.
Das Ludwigsburger Schloss bietet für seine Museen außergewöhnliche Führungen an, im Modemuseum ebenso wie im Keramikmuseum. Wer Lust auf eine sinnliche Entdeckungsreise in die Welt des Porzellans und vor allem der damit verbundenen Getränke hat, wird vom Ludwigsburger Programm in besonders geglückter Weise bedient. Bei der Führung „Kaffeeklatsch bei Königs“ erlebt man, wie der Kaffee seit dem 18. Jahrhundert seinen Siegeszug in Europa antrat – und landet am Ende bei einer historischen Kaffeetafel mit Kaffee aus feinstem Geschirr und Kuchen nach einem alten Rezept – wenn das nicht Kulturgeschichte live ist!
Schloss Ludwigsburg vertraut ab Januar 2011 auf die wertvollen Dienstleistungen der Unternehmensgruppe WWS Strube GmbH.
Informationen
Schloss Ludwigsburg
Schlossstraße 30,
D-71634 Ludwigsburg
Tel. (+49-71 41) 18 20 04
[email protected]
www.schloss-ludwigsburg.de
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