Martin Schnur, Am Vorhang, 2010, Öl auf Leinwand, Wiener Städtische Versicherung Markus Prachensky, Etruria Meridionale, 1981, Acryl auf Leinwand, Wiener Städtische VersicherungIrene Andessner, Irrlichter, #1, 2000, Duratrans, Leuchtkasten, Wiener Städtische Versicherung

RINGTURM.KUNST Sammlung Vienna Insurance Group.

Mit mehr als 100 ausgewählten Werken präsentiert das Leopold Museum erstmals einen umfassenden Querschnitt aus der über 5000 Werke umfassenden Kunstsammlung Vienna Insurance Group.
Museumsplatz 1, A-1070 Wien

Seit den 1920er-Jahren engagiert sich die Wiener Städtische Versicherung im Bereich der Kunst- und Künstler(innen)-förderung. Daraus entwickelte sich eine rege Sammeltätigkeit, die zu einer be­merkenswerten Konzernsammlung mit Schwerpunkt auf Malerei und Grafik von 1945 bis zur Gegenwart führte.

Zu den Hauptwerken der Sammlung zählt Oskar Kokoschkas Gemälde Anschluss – Alice in Wonderland aus dem Jahr 1942, das sich mit Kriegspolitik und Kriegs­gräueln auseinandersetzt. Die Aufbruchsjahre nach 1945 sind in der Sammlung ­Vienna Insurance Group mit bedeutenden Werken von Herbert Boeckl, Arnulf ­Rainer, Giselbert Hoke und Max Weiler vertreten. Wichtige Beispiele der Malerei der 1960er- und 1970er-Jahre sind Werke von Hans Staudacher, Oswald Oberhuber, ­Robert Hammerstiel und Franz Grabmayr.
Seit den 1970er-Jahren fanden auch die Vertreter des Fantastischen Realismus, darunter Rudolf Hausner, Arik Brauer oder Helmut Leherb, Eingang in die Sammlung Vienna Insurance Group.
In den 1980er-Jahren überraschen die dynamischen, zum Teil figurativen Arbeiten der „Neuen Wilden“, darunter Werke von Hubert Schmalix, Alois Mosbacher, Erwin Bohatsch, Alfred Klinkan, Hubert Scheibl und Herbert Brandl. Einen deutlichen Schwerpunkt setzt die Sammlung ­Vienna Insurance Group im Bereich der gegenstandslosen Malerei von 1990 bis heute, wie etwa die Arbeiten von Josef Mikl, Markus Prachensky, Hermann Nitsch, Otto Zitko oder Martha Jungwirth eindrucksvoll zeigen.
Die Emanzipation der Konzeptkunst als eigenständiger Gattung hat die Kunstrichtung der jüngeren Moderne nachhaltig revolutioniert und wird in der Ausstellung unter anderem an Beispielen von Meina Schellander, Peter Weibel, Julius Deutschbauer, Peter Kogler und Werner Reiterer exemplifiziert.

Bedingt durch den Siegeszug von Film und Computer, zeigt sich in den 1990er-Jahren auch ein neues Interesse an figurativer Darstellung, die sich wie selbstverständlich der Neuen Medien bedient und einen eher ironisch-kritischen Ansatz verfolgt. Wichtige Vertreter(innen) sind ­Deborah Sengl, Gerda Leopold, Ulrike Lienbacher, Peter Sengl und Robert Zeppel-Sperl.

Auch die intensive Auseinandersetzung zeitgenössischer Künstler(innen) mit Fotografie spiegelt sich in der Sammlung wider, wie etwa die Fotoarbeiten von Irene An­dess­ner, Maria Theresia Litschauer, Gerhard Trumler beziehungsweise die mit Fotografie verwandten Arbeiten von Eva Schlegel, Ilse Haider oder Lorenz Estermann zeigen.
In jüngster Zeit wurde der Ringturm selbst wiederholt zum Ziel künstlerischer Auseinandersetzung. 2001 akzentuierte Johannes Deutsch den Eingangsbereich mit einer eindrucksvollen Fassadeninstallation. 2006 verhüllte Christian Ludwig Attersee den Ringturm temporär, 2007 folgte die Umhüllung von Robert Hammerstiel, und 2008 wurde der Ringturm nach einem Entwurf von Hubert Schmalix temporär in ein Kunstwerk verwandelt.
bis 24. Januar 2011

Informationen
Leopold-Museum-Privatstiftung
MuseumsQuartier Wien, Museumsplatz 1, A-1070 Wien
Tel. (+43-1) 525 70-1507
www.leopoldmuseum.org

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