In den tropischen Regenwäldern Costa Ricas gibt es etwa 10 000 verschiedene Pflanzenarten Gefäß mit drei Füßen und plastischen Affenfiguren, um 500-1000 n.Chr.Metate, Handmühle aus Lavagestein in Form eines Jaguars, um 1000–1550Dreifußgefäß (Urne) mit Tierköpfen und menschlichem Gesicht, um 1000–1550Keramikfragment in Form eines Krokodils, um 500–1000 nach Christus

Präkolumbische Kunst aus Costa Rica

Die Ausstellung entführt den Besucher in die Bergnebel- und Regenwälder Costa Ricas mit ihrer faszinierenden Tier- und Pflanzenwelt, die das Leben der Menschen vor der Ankunft der Spanier bestimmt haben.
Rosgartenstraße 3-5, D-78462 Konstanz

Costa Rica, kaum größer als die Schweiz, hat insgesamt 3,5 Millionen Einwohner. Indigenas machen davon mit etwa 25 000 weniger als ein Prozent der Gesamtbevölkerung aus. Erst 1992 erhielten sie die Bürgerrechte, und erst seit 1994 dürfen sie an den Wahlen teilnehmen. Im 16. Jahrhundert eroberten die Spanier das Land kriegerisch und schleppten viele Krankheiten ein, welche die etwa 200 000 indigenen Einwohner drastisch dezimierten. Die Nachfahren der Eroberer werden Kreolen genannt und stellen heute die größte Bevölkerungsgruppe.
Costa Ricas Klimazonen werden nicht nur vom Pazifik und dem Karibischen Meer bestimmt, sondern vor allem durch die Gebirgszüge, die von Nordwesten nach Südosten das Land durchziehen. Durch diese Längsteilung unterscheidet man drei Klimazonen: die Hochebene des Valle Central, den atlantischen Klimabereich und Guanacaste als trockenste und heißeste Provinz Costa Ricas.

In Costa Rica fehlt Großarchitektur in Stein oder Lehm, wie sie das Antlitz Mesoamerikas oder des zentralen Andenraums prägt. Umso mehr beeindrucken die in den Gräberfeldern zutage geförderten Bei­gaben durch Fülle, Formenvielfalt und künstlerische wie technische Qualität: Die altindianischen Kulturen Costa Ricas werden am besten durch ihre Kleinkunst repräsentiert. Die bei Weitem größte archäologische Region Costa Ricas sind das zentrale Hochland und die atlantische Wasserscheide. Es ist ein Verbund von vier oder gar fünf geografischen Teilgebieten, die aufgrund stilistischer Ähnlichkeiten der archäologischen Artefakte gemeinsame kulturelle Traditionen aufweisen.
In der Zeit um 500 nach Christus lagen die Siedlungen häufig auf Bergterrassen, die besonders fruchtbar und gut zum Anbau von Feldfrüchten geeignet waren. Es ist der Anbau von Mais, Palmfrüchten, Bohnen, Süßkartoffeln und Rauschmitteln belegt, Letztere wurden bei zeremoniellen Anlässen konsumiert. Aus dieser Zeit stammen auch die sogenannten „Tripods“, hohe Trinkgefäße auf drei Beinen, die häufig plastische Applikationen aus der Welt der Mythen besitzen. Die Standbeine der Tripods tragen menschliche oder tierische Fantasiegestalten, Vögel, Monster oder auch das Abbild eines Schamanen.

Um 700 bis 800 nach Christus kam es schließlich zum Umbruch, spürbar am Wechsel von rechteckigen Hausgrundrissen zu Rundhäuser. Die dazugehörigen Bestattungen waren sogenannte „Steinkistengräber“, die aus sorgfältig zugerichteten Steinplatten errichtet wurden. Wie schon in den Perioden zuvor wurden Gräber innerhalb der Häuser wie auch auf Friedhöfen in der nahen Umgebung angelegt. Etwa gleichzeitig gelangte die kolumbianische Gold-Kupfer-Metallurgie nach Norden. Bis zur Ankunft der Spanier änderte sich daran nur wenig.
Die Ausstellung entstand in Zusammenarbeit mit dem Adelhausermuseum in Freiburg und mit dem Bodensee-Naturmuseum.
bis 24. April 2011

Informationen
Rosgartenmuseum
Rosgartenstraße 3–5, D-78459 Konstanz
Tel. (+49-75 31) 90 02 46
Di–Fr 10–18 Uhr, Sa, So und Fei 10–17 Uhr,
Mo geschlossen
www.rosgartenmuseum-konstanz.de/furtmeyr

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