Das Emil Schumacher Museum ist dem Lebenswerk des in Hagen geborenen Künstlers gewidmet, einem der bedeutendsten Vertreter gestisch expressiver Malerei in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Das am 28. August 2009 eröffnete Museum ist baulich mit dem städtischen Osthaus-Museum verbunden, dessen Tradition auf die Gründung des Museums Folkwang in Hagen vor über 100 Jahren zurückgeht. Die Sammlung des Museums basiert auf der Stiftung Dr. Ulrich Schumachers, des Sohns des Künstlers. Sie umfasst rund 400 Arbeiten Emil Schumachers aus den Jahren 1936 bis 1999. Diese Sammlung wird durch etwa 90 Werke aus dem Besitz der Stadt Hagen ergänzt.
Aufgabe des Museums ist es, das Werk Emil Schumachers zu erforschen, zu präsentieren, zu erklären und für spätere Generationen zu bewahren. Das Museum will einem breiten Publikum Methode und Ästhetik Schumachers vorstellen und sein Werk national sowie international weiter verbreiten. So präsentiert das Schumacher-Museum mit seinem Ausstellungsprogramm den Künstler im Zusammenhang mit parallelen internationalen Kunstentwicklungen und seinem zeitlichen Umfeld. Darüber hinaus werden in regelmäßigen Ausstellungen zeitgenössische Künstler vorgestellt, deren Arbeit in formaler oder inhaltlicher Nähe zum Werk Schumachers steht. Einer Ausstellung der neuesten Arbeiten Albert Oehlens folgte die Präsentation des aus Portugal stammenden Absolventen des Chelsea College of Art Rui Inácio. Noch bis 23. Januar 2011 läuft die Ausstellung Nolde/Schumacher – Verwandte Seelen.
Nolde/Schumacher – Verwandte Seelen
Emil Nolde und Emil Schumacher verbindet die gemeinsame künstlerische Intention: die Suche nach dem vollendeten Ausdruck der Natur in ihrer Malerei. Die Malerei Noldes ist gekennzeichnet durch kräftige, kontrastierende Farben und einen bereits 1910 erreichten hohen Abstraktionsgrad, der dennoch nie seinen Ursprung in der abzubildenden Wirklichkeit verleugnet. Das Werk Schumachers charakterisiert wiederum ein lebenslanges Wechseln zwischen Abstraktion und Figuration, dessen formale Klammer die sinnliche Materialität und Farbigkeit seiner Bilder ist.
In der Ausstellung Nolde/Schumacher – Verwandte Seelen ist das Werk beider Künstler, das zusammen mehr als ein Jahrhundert überspannt, zum ersten Mal in einer direkten Gegenüberstellung zu sehen. In sieben Ausstellungskapiteln wird anhand von 46 Werken Emil Noldes und 52 Arbeiten Emil Schumachers der direkte Vergleich der beiden künstlerischen Auffassungen möglich.
Die Bilder des Farbmagiers Nolde und die des Spurenlegers Schumacher zeugen in ihren thematischen und motivischen Übereinstimmungen von der Traditionslinie, die vom expressionistischen Aufbruch zu Beginn des 20. Jahrhunderts zum Abstrakten Expressionismus reicht.
bis 23. Januar 2011
Informationen
Emil Schumacher Museum Hagen
Museumsplatz 1 D-58095 Hagen (Navigation: Hochstraße 71), Tel. (+49-23 31) 207-4770
Di, Mi, Fr 10–17 Uhr, Do 13–20 Uhr,
Sa und So 11–18 Uhr
www.esmh.de
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