Niederösterreichisches Landesmuseum

Schätzereich – Schicksalsreich – ­ Nieder­österreich

Kostbarkeiten aus zwei Jahrtausenden.
Kulturbezirk 5, A-3100 St. Pölten

Am 14. November 2009 beginnt ein neuer Abschnitt in der noch jungen Geschichte des Landes­museums Niederösterreich. Endlich steht für den Bereich der Landesgeschichte ein Ausstellungsraum zur Verfügung, der die Möglichkeit schafft, Geschichte und Kultur des Landes in adäquater Weise zu präsentieren.

Niederösterreich blickt auf eine lange und wechselvolle Vergangenheit zurück. Aus dem Grenzraum, den wechselnde Völkerscharen eroberten und besiedelten, wurde die zentrale Provinz eines bedeutenden Reichs. Die Ausstellung erweckt mit ausgewählten Kostbarkeiten aus Klöstern und bedeutenden Museen diese wechselvolle Geschichte des Landes wieder zum Leben. Zimelien aus dem Besitz des Landes – aus dem Landesarchiv, der Landesbibliothek und dem Landes­museum –, die nur selten gezeigt werden, repräsentieren Meilensteine aus zwei Jahrtausenden Geschichte und Kultur des Landes. Kuratorin: Elisabeth Vavra.

Helga Philipp – Poesie der Logik
Das Landes­mu­seum Niederösterreich widmet der Pionierin konkreter Kunst und der Op-Art in Österreich anlässlich ihres 70. Geburtstags eine längst ausständige, groß angelegte Personale. Gezeigt wird ein Querschnitt durch ihr gesamtes Schaffen aus über 40 Jahren, das sich von Grafik und Objekt über Siebdruck bis zur Malerei erstreckt.

Noch während ihres Bildhauereistu­diums bei Hans Knesl an der Universität für angewandte Kunst kam Philipp 1958 durch eine Reise zur Biennale in Venedig und durch ihre Freunde aus der „Wiener Gruppe“ (H. C. Artmann) und dem „Wiener Formalfilm“ (Marc Adrian) in Kontakt zur internationalen Op-Art. Mit ihren „kinetischen Objekten“ hat sie „Paradebeispiele“ der Op-Art (Peter Weibel) geschaffen und danach neben den Traditions­linien aus Wiener Kinetismus und Bauhaus auch die Prinzipien von Minimal Art und Konzeptkunst in ihre konsequente Arbeit am Konkreten integriert. Philipps Werk war in wesentlichen Ausstellungen der 60er-Jahre vertreten, Otto Mauer in­teg­rierte sie prominent in das Programm seiner Galerie nächst Sankt Stephan. Kuratiert wurde die Ausstellung von Carl Aig­ner und Brigitte Borchhardt-Birbaumer.
15. November 2009 bis 24. Mai 2010

antours
antours ist ein Designprojekt, das die naturkundliche Sonderausstellung Ameisen – unbekannte Faszination vor der Haustür erweitert. antours ist der größte Veranstalter für Ameisenreisen. 2002 in Bangkok gegründet, existieren heute weit über 1000 Hotels auf allen Kontinenten.

Die Idee dahinter: die Vorstellung von der immer arbeitenden und in einem großen System aufgehenden Ameise zu brechen und die Konsequenzen für unsere Welt zu überlegen. Denn auch Ameisen brauchen einmal Urlaub. Im November eröffnet das Landes­museum als Kunstprojekt das weltweit größte Ameisencenter in Sankt Pölten im Rahmen der Wiedereröffnung.

Das Unternehmen wird im Sonderausstellungsraum präsentiert, und die Besucher erfahren durch das ReiseReiseBüro, eine Videoinstallation und eine Bildwand mit 1000 Ameisenhotelbildern Geschichte, Hintergründe und Zukunft der Ameisenreisen. Merchandising-Produkte wie Buttons, Karten, T-Shirts bis zu Hotels werden das Angebot mit eigenem Display im Shop ergänzen. Alle sind dann eingeladen, als Fran­chisepartner einzusteigen.
Überdies wird eine Hotelkette, bestehend aus bis dahin gesammelten, selbst gebastelten und gestalteten Ameisen­hotels, den Bereich der naturkundlichen Ameisenausstellung mit dem Kunstbereich verbinden. Kuratorin: Alexandra Schantl.

Kunst aus mehreren Jahrhunderten
Die Neuaufstellung der Kunstsammlung sieht nunmehr eine neue Gliederung vor und umfasst die Bereiche „Mittelalter bis Barock“, „Waldmüller bis Schiele“ und „Kokoschka bis Rainer“. Kuratiert wurde die Überblicksausstellung von Wolfgang Krug. Überdies wurde ein originales gotisches Fenster in die Ausstellung integriert.

Informationen
Landesmuseum Niederösterreich – Das Erlebnis-
museum im Kulturbezirk Sankt Pölten
Kulturbezirk 5, A-3100 Sankt Pölten
Tel. (+43-27 42) 90 80 90-999
Di–So und Fei 9–17 Uhr
[email protected]
www.landesmuseum.net

Leserkommentare

Zum Kommentieren kostenfrei registrieren oder anmelden.