Sieben Kuppelgewölbe, 60 Fenster und 70000 Bücher auf 70 Meter Länge – diese Maßangaben lassen erahnen, warum der Büchersaal im steirischen Benediktinerstift Admont nach seiner Fertigstellung im Jahr 1776 als achtes Weltwunder bezeichnet wurde.
Neben der weltweit größten Klosterbibliothek beherbergt das Stift Admont ein kontrastreiches Museum, das von einem Museum für Gegenwartskunst über ein Naturhistorisches und ein Kunsthistorisches Museum, Handschriften und Multimedia bis zu jährlich wechselnden Sonderausstellungen reicht. Tradition und Innovation – eine Kombination, die man in einem Kloster wohl nicht erwartet hätte!
OscART – ein Preis für die Kunst ergeht an das Stift Admont!
Im Rahmen eines Festakts wurden im Oktober 2009 die OscARTs 2009 vergeben. Der OscART – ein Ehrenpreis für besondere Verdienste im Kunstbereich – wurde heuer bereits zum achten Mal vom Wiener Landesgremium des Kunsthandels verliehen. In diesem Jahr ging der OscART 2009 für besondere Leistungen im Museumswesen und die Sammlung an das Benediktinerstift Admont, Bibliothek & Museum. Hochschulseelsorger Alois Kölbl, Leiter der Kunstkommission der Diözese Graz-Seckau, würdigte den Preisträger mit den Worten: „Im Stift Admont werden auf singuläre Weise Tradition und Innovation befruchtend verknüpft. Seit 2003 beherbergt das Benediktinerstift neben der größten Klosterbibliothek der Welt ein einzigartiges Universalmuseum. Die gemeinsame Präsentation jahrhundertelang gesammelter Kunstwerke wird in einem Ambiente barocker und zeitgenössischer Baukunst auf hohem Niveau präsentiert.“
Vorausschau 2010
Regionale10 – das Kulturfestival des Landes Steiermark im steirischen Ennstal
Während in den Wintermonaten Bibliothek & Museum nur auf Anfrage geöffnet haben, laufen die Vorbereitungen für die nächste Saison auf Hochtouren. Das Stift Admont wird im Jahr 2010 ein wesentlicher Austragungsort der steirischen Regionale – eines Kulturfestivals im Land Steiermark – sein. Unter dem Arbeitstitel „Play Admont“ beschäftigen sich derzeit die Kuratoren im Stift Admont mit Themen, wie Besucher „barrierefrei“ an die Gegenwartskunst herangeführt werden können. Dabei spielen für ein Kloster mit der weltgrößten Klosterbibliothek auch Bücher eine große Rolle, die unter anderem dabei helfen sollen, die Welt zu erklären.
In der Sonderausstellung zur Regionale geht es im Stift Admont aber nicht nur um Bücher, sondern vor allem auch um Kunst. Und zu einem besseren Verständnis der Kunst gehört, dass Menschen etwas ausprobieren können. Genau dieses Thema steht im Mittelpunkt einer international besetzten Ausstellung quer durch das Museum und die Außenanlagen des Stifts Admont. Das gesamte Gelände wird zum Parcours, die Besucher werden zu Erforschern und vor allem zu Spielpartnern der Kunst, die eingeladen sind, skeptisch, neugierig und zuvorderst tätig zu sein. Heißt also: Diese Kunst braucht keine Konsumenten, sondern Teilnehmer.
Dazu passend ist in der Saison 2010 auch der Unsichtbare Garten des Medienkünstlers Johannes Deutsch. Dieser Garten ist eine Tast-, Riech- und Hörinvasion, in dem blinde Menschen für Sehende neue Sinneserfahrungen bringen. Der Besucher verbindet sich zu diesem Zweck vor Betreten des Gartens die Augen und nimmt die Expertenführung eines blinden Menschen in Anspruch. Führungen sind gegen Voranmeldung möglich.
Informationen
28. März bis 7. November 2010
Bibliothek & Museum des
Benediktinerstifts Admont, A-8911 Admont 1
täglich 9–17 Uhr
außerhalb der Saison auf Anfrage
Tel. (+43-36 13) 23 12-601
[email protected]
www.stiftadmont.at
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