Anfang der 1970er-Jahre waren die Arbeiten des 1950 in New York geborenen Künstlers noch in keinem Museum zu sehen. Rizzi, der gerade sein Studium an der Kunstakademie in Tampa, Florida, beendet hatte, schuf sich in New York vor dem Eingang des Museum of Modern Art seinen eigenen Ausstellungsraum. Auf der Straße vor dem Museum verkaufte Rizzi seine Arbeiten, bis er von der Polizei vertrieben wurde.
Bekannt geworden ist Rizzi vor allem durch seine unverwechselbaren 3-D-Grafiken, deren Grundlage Rizzis Gemälde sind, von denen zunächst ein Siebdruck mit einer doppelten Anzahl von Bogen angefertigt wird. Der erste Bogen jedes Paars dient als Hintergrund der Grafik. Objekte, die sich von der Fläche des Hintergrunds abheben sollen, werden aus dem zweiten Bogen ausgeschnitten und mittels 5,15 Millimeter dicker Schaumpolster an ihrem ursprünglichen Platz auf dem Hintergrund befestigt. So entstehen nach und nach dreidimensionale Versionen des ursprünglichen Motivs. Neben diesen 3-D-Grafiken findet man im Werk von James Rizzi aber auch Gemälde, in denen Rizzi immer wieder Szenen aus seiner Heimatstadt New York darstellt.
Im Lauf seines über 30-jährigen Schaffens konnte Rizzi zahlreiche Projekte realisieren: Anlässlich des 40-Jahre-Condor-Jubiläums gestaltete Rizzi die Außenhaut einer Boeing 757 und entwarf 1995 und 1997 die offiziellen Plakate für die Olympischen Spiele in Atlanta und Nagano. Im Jahr 2000 eröffnete in Braunschweig das „Happy-Rizzi-House“ – ein nach den Plänen Rizzis gebautes Geschäftshaus.
Nun hat Rizzi – selbst leidenschaftlicher Philatelist – für die Deutsche Post vier unverwechselbare Zeichnungen gefertigt, die Grundlage für den Druck von Briefmarken wurden. Bereits im Jahr 2007 wurde ein Wettbewerb des Bundesfinanzministeriums ausgeschrieben, bei dem namhafte Grafiker, Designer sowie Hochschulklassen aufgerufen waren, Kunstwerke im Kleinformat zu einem vorgegebenen Thema zu gestalten: „Post – Grüße für jeden Anlass“. Aus über 170 eingereichten Entwürfen wurden jene James Rizzis von der Jury mit großer Mehrheit ausgewählt. Rizzi hatte durch seinen poppigen einzigartigen Stil überzeugt. Zu den Grußthemen „Herzlichen Glückwunsch“, „Alles Gute!“, „Danke“ und „Herzliche Grüße“ sind Marken, Zehnerbogen und ein komplettes Maxiset erschienen. Im Zuge der Veröffentlichung der Rizzi-Briefmarken hat die Deutsche Post mit Genehmigung des Künstlers drei Mercedes-Sprinter mit Motiven aus Rizzis Werken bedruckt.
Im Museum für Kommunikation Berlin sind neben Rizzis 3-D-Grafiken und Gemälden, die käuflich zu erwerben sein werden, auch seine unverkäuflichen Originalentwürfe der Briefmarken zu sehen.
Eine Ausstellung des Museums für Kommunikation Berlin in Zusammenarbeit mit der Art Galerie Richter, Berlin, sowie Rizzis weltweitem Verleger, art28, Stuttgart.
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