Drehaufnahmen nachts, Prinzipalmarkt © Presseamt Stadt Münster/Joachim BuschDas unwiderstehliche „Tatort-Duo” Axel Prahl und Jan-Josef Liefers © Presseamt Stadt MünsterAxel Prahl und Jan-Josef Liefers © Hannah Marei SchulzeLeonard Lansink in Münster © Brigitte Kappeenberg

Mörderisch gut!

Keiner kann es so richtig erklären, aber ausgerechnet ­Münster ist zu einer Hochburg des Verbrechens geworden. Jedenfalls im Fernsehen. In der ­Realität ist Münster laut Statistik eine der sichersten Städte Nordrhein-Westfalens. Nichtsdestotrotz machen seit Jahren drei münstersche Ermittler hiesigen Verbrechern das Leben schwer.

Leichen im Venner Moor, kastrierte Zuchthengste und erschlagene Bestatter: Der Fantasie der Drehbuchautoren scheinen keine Grenzen gesetzt. ZDF und ARD senden mit dem Privat­detektiv Wilsberg und dem „Münster-Tatort“ zwei überaus beliebte Formate aus der Domstadt, die regelmäßig Millionen Zuschauer in ihren Bann ziehen. Die münstersche Tatort-Va­rian­te mit dem Duo Axel Prahl als Kom­missar Thiel und Jan Josef Liefers als Pathologe Prof. Boerne ist sogar die erfolgreichste Tatort-Produktion der ARD. Ebenso haben die Ermittlungen des Privatdetektivs Wilsberg eine riesige Fangemeinde.
Pro Jahr werden in der Krimistadt mit Unterstützung des Filmservice Münster.Land zwei Tatort- und drei Wilsberg-Filme gedreht – 2013 sogar vier Wilsberg-Folgen.
1995 wurde der erste Wilsberg-Roman vom ZDF verfilmt. Seit 1998 verkörpert Leonard Lansink den Privatdetektiv. 2002 ging erstmals das skurrile Gespann Boerne und Thiel im Münster Tatort auf Verbrecherjagd.
Münster und seine Ermittler – da hat sich im Übrigen eine Zuneigung entwickelt, die auf Gegenseitigkeit beruht. Während die Münsteraner die Drehs regelmäßig mit viel Sympathie verfolgen und die Vorabpremieren der neuen TV-Folgen zu regelrechten Kinoereignissen machen, outen sich die Ermittler als echte Münsterfans. Leonard Lansink wurde vor Jahren schon Mitglied des SC Preußen Münster und sorgt samt Kolleg(inn)en mit seinem „Promikellnern“ auf den Aaseeterrassen für reiches Spendenaufkommen – zugunsten der Krebsberatungsstelle Münster. Axel Prahl brachte sich in Münsters Kulturdebatten ein: Er engagierte sich als Kunstfreund für den Erhalt einer Arbeit im Rahmen der „Skulptur Projekte“. Und „Alex“ Ina Paule Klink verriet im Interview, dass die Wilsberg-Darsteller schon mehr als einmal überlegt haben, sich gemeinsam eine Wohnung in Münster zu mieten. Eine Wilsberg-WG in der Domstadt? Die Münsteraner würde das mörderisch freuen.
Mittlerweile lockt das Thema Krimi viele Touristen nach Münster, die hier mit Gästeführern auf Spurensuche gehen oder ein ganzes Krimiarrangement buchen können. Ganz neu: Für Individualisten hat Münster Marketing einen kostenfreien Krimi­flyer aufgelegt. Fazit: Das Thema Krimi in Münster ist Kult!

www.tourismus.muenster.de

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