Eine Zeitreise in die Renaissance

Höfische Lustbarkeiten und buntes Gaukelspiel beim historischen Schlossfest in Neuburg an der Donau.

Zartes Flötenspiel klingt durch die Straßen, Mädchen in farbenfrohen Gewändern mit Blumenkränzen im Haar scherzen mit Landsknechten. An der Donau legt eine Zille an. Freudig begrüßt das Volk den Prinzen und seine Prinzessin. Was scheint wie ein Traum aus längst vergangenen Zeiten, wird beim Neuburger Schlossfest greifbare Realität.
Nur alle zwei Jahre, dafür aber mit umso größerer Liebe zum Detail wird in Neuburg an der Donau das Rad der Zeit zurückgedreht. Dann erwacht an zwei Wochenenden – dieses Jahr vom 28. bis 30. Juni und vom 5. bis 7. Juli 2013 – die einstige Fürstenherrlichkeit der alten Residenzstadt zu neuem Leben: Die Bürger der Stadt legen stilechte Renaissancekostüme an und tauchen ein in die Vergnüglichkeiten und die sprühende Lebenslust der Zeit, als Pfalzgraf Ottheinrich (1502–1559), der unvergessene Förderer der Stadt, in seinem Schloss an der Donau einzigartige, rauschende Feste feierte. Tausende von Besuchern aus ganz Deutschland werden dann wieder von der unvergleichlichen Atmosphäre in der quirligen Donaustadt in den Bann gezogen.
Die historische Altstadt rund um den Karlsplatz mit den schmucken Bürgerhäusern und Palästen, der Hofkirche und dem Schloss bieten die stilechte Kulisse für das bunte Treiben beim historischen Jahrmarkt, für Reiterspiele und Turniere, die höfischen Konzerte und Tanzspektakel. Handwerker und Händler bieten nach alter Tradition gefertigte Waren feil, Zehrstände und Schenken sorgen für das leibliche Wohl, Gaukler und Straßenmusikanten für Kurzweil. Eine historische Badstube wird zum ganz besonderen Treffpunkt.

Glanzlicher – Steckenreitertanz, ­Festumzug und Feuertheater
Auftakt des Fests ist der Empfang des Prinzenpaars durch den Oberbürgermeister, den Rat der Stadt, den Truchsess und das Schlossfestkomitee am Freitagnachmittag (28. Juni). Von der Donaulände wird der Festzug mit „Vivat“-Rufen in die Obere Stadt geleitet.

Das Herzstück des Schlossfest-Programms ist der Neuburger Steckenreitertanz, der auf das Balleto a Cavallo di Naiburgo zurückgeht, das anlässlich des Besuchs Königin Christinas von Schweden erstmals aufgeführt wurde. Die beiden steckenreitenden Prinzen des Neuburger Stadtwappens gaben den Anstoß für das prächtige Kindertanzspiel, das von rund 50 Akteuren, meist Mädchen im Alter von 6 bis 13 Jahren, zur Aufführung gebracht wird. Beschwingte Rhythmen und farbenfrohe Gewänder spiegeln die ganze Prachtentfaltung zur Blütezeit des Pfalz-Neuburger Hofs wider. Auch die Reiterspiele im Marstall haben historische Wurzeln, war doch Ottheinrich bekannt für seine ritterlichen Turniere und höfischen Bankette; von der Hochzeit seines Nachfolgers Philip Ludwig mit Prinzessin Anna von Kleve 1547 ist das Ringelstechen überliefert. Heute wetteifern Reiterinnen und Reiter aus Neuburg um die Siegestrophäe – einen Kuss der Turnierprinzessin. Unbestreit­bare Höhepunkte sind das Feuertheater (6. Juli) und der große Festumzug (7. Juli).

Musik, Theater und Tanz allerorten
Die Amici della danza zeigen historische Tänze, die Neuburger Fadenspieler unterhalten das Publikum mit ihren Marionetten und Märchen, ein Konzert der Gruppe Brummtopf führt die Besucher in den historischen Schlosskeller. Die Neuburger Hofmusik veranstaltet ein Hofkonzert im Kongregationssaal, historische Tänze aus dem 16. Jahrhundert hat die Hoftanzgruppe in ihrem Repertoire.
Schlossfest in Neuburg an der Donau
28. bis 30. Juni und 5. bis 7. Juli 2013

Informationen und Karten

Tourist-Information der Stadt Neuburg an der Donau

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Ottheinrichplatz A 118

D-86633 Neuburg an der Donau

Tel. +49 (0) 84 31/55-241

www.schlossfest.de

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