Ein unvergesslicher Abend: das Spiel auf dem SeeDas Festival zeigt auf der Seebühne Wolfgang Amadeus Mozarts fantastische ­Märchenoper „Die Zauberflöte”.Das Festival zeigt auf der Seebühne Wolfgang Amadeus Mozarts fantastische ­Märchenoper „Die Zauberflöte” © Karl ForsterViele phantastischen Figuren werden auf der Seebühne zu sehen sein © Dietmar Mathis

Bregenzer Festspiele 2013: Liebe und Geld, Schatten und Licht

Dem Licht entgegen streben die Bregenzer Festspiele im Sommer 2013: Unter diesem Motto zeigt das Festival auf der Seebühne erstmals seit 1985/86 wieder Wolfgang Amadeus Mozarts fantastische ­Märchenoper „Die Zauberflöte”. Im Festspielhaus ist die Uraufführung der Oper „Der Kaufmann von Venedig” des britisch-polnischen Komponisten André Tchaikowsky zu sehen.
Platz der Wiener Symphoniker 1, A-6900 Bregenz

Wolfgang Amadeus Mozarts Zauberflöte als Spiel auf dem See 2013/14
Was beginnt wie ein Märchen, wird zum fantastischen Spiel zwischen Zauberposse und Freimaurermystik: Die Zauberflöte verbindet eine Liebesgeschichte mit den großen Fragen der Aufklärung, stellt fidelen Vogelfängercharme neben königliche Rachsucht und bezaubert mit einer Musik zwischen munteren Melodien und verliebten Arien, zwischen halsbrecherischen Koloraturen und geheimnisvollen Chorälen.
Die Bregenzer Festspiele zeigen Wolfgang Amadeus Mozarts 1791 uraufgeführtes Werk, eine der weltweit am häufigsten gespielten Opern, in den Sommern 2013 und 2014 als Spiel auf dem See. Zuletzt war Die Zauberflöte 1985 und 1986 auf der Seebühne zu sehen. Die musikalische Leitung liegt beim Amerikaner Patrick Summers. Regie führt Festspielintendant David Pountney, das Bühnenbild stammt von Johan Engels.
Premiere ist am 17. Juli 2013

Oper im Festspielhaus
William Shakespeares Der Kaufmann von Venedig ist ein Stück über Liebe und Geld, über Gnade und Gesetz: Die gleichnamige Oper des polnischen, nach Großbritan­nien ausgewanderten Komponisten André Tchaikowsky (1935–1982) entstand in den 70er- und 80er-Jahren des 20. Jahrhunderts, wurde aber noch nie aufgeführt. Die Bregenzer Festspiele präsentieren die Uraufführung von Der Kaufmann von Venedig am 18. Juli 2013 und setzen damit die Reihe noch nie gespielter Werke im Festspielhaus fort.
Zuletzt 2005 mit Hollywoodstars wie Al Pacino, Jeremy Irons und Joseph Fiennes opulent verfilmt, rückt Shakespeares 1605 erstmals aufgeführtes Werk Der Kaufmann von Venedig weder Shylocks Judentum noch seinen Wucher ins Zentrum, sondern, wie Karl Marx es nannte, das erbarmungslose „shylocksche Festklammern an den Buchstaben des Gesetzes“. Dieses blinde Bestehen auf Recht und Gesetz ist es, was auf dem Höhepunkt der Handlung auf Shylock selbst zurückfällt.
Die musikalische Leitung von Der Kaufmann von Venedig liegt beim Amerikaner Erik Nielsen, für die Inszenierung kehrt der Brite Keith Warner nach seinem großen Erfolg mit André Chénier an den Bodensee zurück.
Uraufführung: 18. Juli 2013

Heiter und düster, lyrisch und ­schwelgerisch: die Orchesterkonzerte
Das Programm der Orchesterkonzerte bietet 2013 einen musikalischen Rückblick auf die Intendanz von David Pountney: Werke von Benjamin Britten bis Mieczysław Weinberg lassen zahlreiche musikalische Höhepunkte Revue passieren und rufen erfolgreiche Opernproduktionen wie Brittens Tod in Venedig (2007) und Weinbergs Die Passagierin (2010) in Erinnerung.
Außerdem gibt es ein Wiedersehen mit den bekannten britischen Dirigenten Paul Daniel und Sir Mark Elder, die beide schon mehrmals erfolgreich am Bodensee zu Gast waren. Der Dritte im Bund ist der deutsche Dirigent Claus Peter Flor.
Das Symphonieorchester Vorarlberg präsentiert 2013 gleich zwei Konzerte: Da ist zum einen die traditionelle Orchestermatinee unter Dirigent Gérard Korsten am 18. August und zum anderen ein Porträtkonzert zu Ehren des polnischen Komponisten Witold Lutosławski am 12. August.
Das erste Konzert der Wiener Symphoniker am 22. Juli ist Teil des André-Tchaikowsky-Wochenendes, in dessen Rahmen neben einem Symposium zu Leben und Werk dieses Komponisten und bedeutenden Pianisten auch seine sechs wichtigsten Kompositionen präsentiert werden.
Unter der Leitung des deutschen Dirigenten Claus Peter Flor spielen die Wiener Symphoniker in ihrem zweiten Konzert am 29. Juli Mieczysław Weinbergs Fünfte und Ludwig van Beethovens Neunte Symphonie.
Sir Mark Elder dirigiert am 5. August das dritte Orchesterkonzert der Wiener Symphoniker. Zu hören sind Franz Schrekers Kammersymphonie für 23 Soloinstrumente, Benjamin Brittens Our Hunting Fathers und Antonín Dvořáks Achte Symphonie.
Das erste Konzert des Symphonieorchesters Vorarlberg feiert im Sommer 2013, am 12. August, den 100. Geburtstag eines sehr bedeutenden polnischen Komponisten: Witold Lutosławski (1913–1994). Seine Werke gehören zu den lyrischsten und schönsten Kompositionen des 20. Jahrhunderts, er selbst gilt als der vielleicht ­eigenständigste musikalische Avantgardist dieser Zeit.
In der Orchestermatinee des Symphonieorchesters Vorarlberg am 18. August unter der Leitung von Gérard Korsten liegt der Fokus dann wieder auf Weinberg.
Der 11. August gehört ganz den Wiener Symphonikern, dem Hausorchester der Bregenzer Festspiele seit Anbeginn: Die Symphoniker werden sich an diesem Tag aber nicht nur mit verschiedensten Ensembles rund um das Festspielhaus präsentieren und das Publikum bei freiem Eintritt zum Zuhören und Verweilen einladen. Schon um 11 Uhr morgens bringen die Musiker im Rahmen des Sonderkonzerts „Gruß aus Wien“ das ganz besondere Flair ihrer Heimatstadt an den Bodensee, und zwar mit Werken von Johann Strauß (Sohn), Josef Strauß, Felix Mendelssohn Bartholdy und Carl Maria von Weber.

Musik & Poesie: Kammermusik und ­Literatur im Seestudio
Im intimen Rahmen des Seestudios präsentiert die Reihe „Musik & Poesie“ in ihrem vierten Jahr einen polnischen Schwerpunkt: Im Zentrum stehen unter anderem Klavierwerke von Frédéric Chopin, Karol Szymanowski, André Tchaikowsky und Witold Lutosławski sowie Streichquartette von Tchaikowsky und Lutosławski. Zu hören sind am 20. Juli der Pianist Maciej Grzybowski und die Mezzosopranistin Urszula Kryger, am 21. Juli das Meccorre-Streichquartett. Am 4. August gibt es ein Wiedersehen mit dem jungen Vorarlberger Pianisten Aaron Pilsan, dessen Konzert im vergangenen Jahr zu den Highlights von „Musik & Poesie“ zählte.
„Kunst aus der Zeit“ 2013
Zwei neue Musiktheaterwerke stehen 2013 auf der Werkstattbühne im Zentrum der zeitgenössischen Reihe „Kunst aus der Zeit“. Den Anfang macht am 1. und 3. August The Wasp Factory des in Island lebenden Australiers Ben Frost nach dem gleichnamigen Bestseller von Iain Banks und einem Libretto von David Pountney, gefolgt von der österreichischen Erstaufführung von Olga Neuwirths American Lulu am 16. und 17. August. In ihrem neuesten Werk wirft die österreichische Komponistin einen weiblichen Blick auf eine der schillerndsten Frauengestalten der Theatergeschichte.

„crossculture“
„Selber machen!“ lautet alljährlich die Devise des Kinder- und Jugendprogramms „crossculture“: Neben den Fixpunkten „fest des kindes”, „crossculture night”, tours und workshops präsentiert „crossculture“ die crossculture-blasmusikmatinee „Brass Impossible” am 4. August mit den Absolventen des ersten Internationalen Blasmusik-Camps (IBC) und das Kinder- und Familienkonzert „Der Tierkreis” am 15. und 17. August.

Informationen

17. Juli bis 18. August 2013

Tel. +43 (0) 55 74/407-6

www.bregenzerfestspiele.com

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