Peter Krawagna wurde 1937 in Klagenfurt geboren. Er studierte an der Akademie der bildenden Künste in Wien und an der École des Beaux-Arts in Paris Malerei. Der Künstler ist ein Vertreter der sogenannten „Naturabstraktion“ – einer österreichischen Sonderentwicklung, begründet in den 1920er-Jahren von Herbert Boeckl.
Peter Krawagna forciert eine Malerei, die auf der Grundlage der Entdeckungen der Moderne basiert, die bei den Leistungen Paul Cézannes anknüpft, der seine Motive, dem Natureindruck folgend, unmittelbar – en plein air –, möglichst deckungsgleich mit der visuellen Anschauung, auf der Leinwand wiedergibt. Was zählt, sind das momentane Erscheinungsbild, die optischen Phänomene unter den augenblicklichen Bedingungen – vor allem der Lichtverhältnisse, die den farbigen Eindruck maßgeblich bestimmen. Das Ziel ist, ein bildnerisches Äquivalent dafür zu schaffen.
Peter Krawagna geht ebenfalls von der sichtbaren Gegenstandswelt, von den alltäglichen Dingen aus und setzt sie unmittelbar in der Malerei oder in der Zeichnung um. Auf der Leinwand oder auf dem Papier verwandelt sich das bekannte Visuelle in eine abstrakte Komposition, deren Thema nicht mehr die Abbildung oder Beschreibung der integrativen Form, der materiellen Gegebenheit und die Vermittlung der Motive durch ihre Oberfläche ist, sondern die Darstellung der optischen Erscheinung der Dingwelt und bestimmter physikalischer Phänomene. Der Ausgangspunkt der künstlerischen Handlung ist die konzentrierte und selektive Wahrnehmung, das Ergebnis ist eine abstrakte Farb-Form-Konstellation.
Die Ausstellung wird von einer wissenschaftlichen Publikation mit Textbeiträgen von Christian Kravagna, Peter Weiermair und Christine Wetzlinger-Grundnig begleitet.
bis 31. August 2014
fokus sammlung. BIS KRAWAGNA
Parallel zur Ausstellung Peter Krawagna werden in drei Ausstellungsräumen ausgewählte, zentrale Werke der Kunstsammlung des Landes Kärnten/MMKK gezeigt.
Eva Petrič. IN-between-SPACE
In der Burgkapelle installiert Eva Petrič eine multimediale Arbeit, die auf einem ESA-Foto des Weltraumteleskops „Hubble“ beruht, das neu entstandene Sterne und Sternkonstellationen abbildet. Diese spezifische stellare Formation baut Eva Petrič nach, indem sie unzählige kleine Spitzendeckchen zu großen textilen Formelementen zusammennäht, die in der Kapelle kulissenhaft aufgespannt werden. Dazu kommen eine Soundkulisse mit NASA-Aufnahmen von Weltallgeräuschen, dem Gesang der Künstlerin und der Musik von ihr und Matija Strniša sowie fotografische Projektionen.
verlängert bis 31. August 2014, Burgkapelle
Tipp: Rahmenprogramm für Kinder und Erwachsene
Das Begleitprogramm ist umfangreich und vielfältig, startet mit dem „Sommerjazz im Burghof“, reicht von Führungen und cre.Art.iven Angeboten über Künstler-Workshops und Exkursionen bis hin zum Kunstfrühstück.
Tipp: After Work – Das Museum am Abend
Jeden Donnerstag (außer feiertags) von 18 bis 20 Uhr bei freiem Eintritt, inklusive einer 20-minütigen Themenführung um 18 Uhr in der neu aufgestellten Sammlungsschau des MMKK und Führung durch die aktuelle Ausstellung um 18.30 Uhr!
Informationen
Museum Moderner Kunst Kärnten
Burggasse 8, A-9021 Klagenfurt am Wörther See
Tel. +43 (0) 50 536-16252
Di–So und Fei 10–18 Uhr, Do 10–20 Uhr
www.mmkk.at
Leserkommentare
Zum Kommentieren kostenfrei registrieren oder anmelden.