Tobias Rehberger, „The Moon in alabama”-Installation Kaiserhof © Roman MensingTobias Rehberger, „The Moon in alabama”-Installation Urbanstraße © Roman MensingSchauraum © Münster MarketingJazzfestival, 2013 © Brigitte KappenbergPicassoplatz, Marc Hoffmann, Octopics Luftbilder und Videos

Mondaufgang im Bahnhofsviertel und nacktes Leben im Museum

Noch werden Wetten angenommen: Wer wird 2014 Münsters Superstar? Etwa Francis Bacon, derzeit teuerster Maler der Moderne, den das LWL-Museum für Kunst und Kultur im Herbst unter dem Titel Das nackte Leben (8. November 2014 bis 22. Februar 2015) ausstellt – zusammen mit Hockney, Freud und ihren Londoner Malerkollegen? Oder doch das Museum selbst, das sich mit diesem Paukenschlag in der internationalen Kunstszene zurückmeldet? Nach Jahren des Umbaus verbindet seine spektakuläre „Höfe“-Architektur nun den Altbau mit kühner zeitgenössischer Formsprache. Die Eröffnung des aufsehenerregenden Neubaus ist auch Highlight des „Schauraum-Spezials, des Fests der Museen und Galerien“ (18. bis 21. September 2014).

Neben den über 30 Museen der Stadt – darunter Kostbarkeiten wie der jahrtausendalte Domschatz, die weltweit größte Picasso-Grafiksammlung oder Meisterwerke asiatischer Lackkunst – ist es vor allem Kunst im öffentlichen Raum, die Münster international bekannt gemacht hat. Alle 10 Jahre verwandeln die „skulptur projekte“ – die Vorfreude auf 2017 ist bereits spürbar – Münster in einen Hotspot der weltweiten Kunstszene und prägen mit inzwischen über 60 dauerhaften Skulpturen das Stadtbild, darunter Werke von Henry Moore, Eduardo Chillida, ­Claes Oldenburg oder Rosemarie Trockel. Das Thema Kunst und Öffentlichkeit wird auch neben den „skulptur projekten“ immer wieder mit hochkarätigen Beiträgen fortgeschrieben – aktuell dort, wo das untergründige Geflecht der Stadt zutage tritt: 11 Schaltkästen im Bahnhofsviertel, die Tobias Rehberger unter dem Titel The Moon in Alabama in träumerisch-surreale Skulpturen verwandelt hat.
Parallel dazu gibt es am Hafen in der Kunsthalle Münster regelmäßig aufsehenerregende zeitgenössische Kunst und Installationen zu sehen, ebenso wie in den Galerien der Stadt – für Nachschub sorgt hier nicht zuletzt eine vitale Kunstszene, die rund um die Kunstakademie Münster entstanden ist.
Überhaupt ist es die Mischung aus etablierten und jungen Akteuren, die Müns-ters Kulturszene so lebendig und ab­wechslungsreich macht. Neben den über 30 Museen, 11 Theatern, dem einen Va­rie­té und den rund 20 Kinosälen findet sich hier jede Menge Veranstaltungen, für die es große, kleine oder gar keine Bühnen braucht.
Ob man im Theater Münster große Oper à la Troubadour oder Zauberflöte genießt, im Wolfgang-Borchert-Theater ein Stück von Georg Büchner oder im Pumpenhaus modernes Tanztheater erlebt, ist nur eine Frage des Spielplans.
Mit einem eigenen Symphonieorchester, ­einer Musiktheatersparte, der Musikhochschule und vielen freien Ensembles finden die Liebhaber klassischer Musik ganzjährig ein reiches Angebot. Doch auch die Jazzfans kommen nicht zu kurz: Zu ihrem Mekka wird Münster alle zwei Jahre für ein Wochenende im Januar – mit dem Internationalen Jazzfestival Münster. Interessierte sollten sich rechtzeitig über das kommende Festival zum Jahreswechsel 2014/15 informieren – die Karten sind erfahrungsgemäß in kürzester Zeit ausverkauft.

Informationen
www.tourismus.muenster.de

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