Am Anfang war der Apfel – auch in der Kunst. Seit der Antike regen Äpfel im Besonderen und Früchte im Allgemeinen Künstler zu Meisterwerken an. Die bis heute anhaltende Faszination für dieses Sujet bezeugt die international renommierte Sammlung für Fruchtmalerei und Skulptur mit Sitz in Heidelberg. In den letzten 40 Jahren von dem Unternehmer, Wissenschaftler und Stifter Prof. Dr. Rainer Wild aufgebaut, bildet sie in über 500 Kunstwerken die ganze Vielfalt der Frucht in der Kunst des 20. Jahrhunderts und der Gegenwart ab: von der klassischen Moderne bis zur Zeitgenossenschaft, von Alexej von Jawlensky, Gabriele Münter und Emil Nolde bis zu Andy Warhol, Fernando Botero und Markus Lüpertz, von Paul Klee, Georges Braque und Oskar Kokoschka bis zu Lucian Freud, Karin Kneffel und Ai Weiwei. Sie und weitere prominente Künstlerinnen und Künstler sind in der Ausstellung mit prägnanten Arbeiten vertreten. Zu sehen sind insgesamt rund 40 Gemälde, Zeichnungen und Skulpturen sowie einige Druckgrafiken.
Zu den frühesten Werken der Präsentation gehört das 1907 vom Spätimpressionismus und Fauvismus beeinflusste, in expressiven Farben leuchtende Stillleben mit Obstschale, Böhmischem Glas und Empire-Tasse von Alexej von Jawlensky. Die jüngsten Arbeiten führen zur Objektkunst der Gegenwart, darunter zum chinesischen Konzeptkünstler Ai Weiwei (geboren 1957) und dem britischen Bildhauer Gavin Turk (geboren 1967). Während Ai mit seiner 2006 in traditioneller chinesischer Porzellantechnik gefertigten Watermelon die Kultur und Gesellschaft seines Heimatlands subtil hinterfragt, stilisiert Turks Gala (eaten apple) aus dem Jahr 2011 den Rest eines Apfels zum Denk- und Mahnmal, denn näher betrachtet, stellt sich der täuschend echt aussehende Apfelbutzen als bemalte Bronzeplastik heraus – und damit als bloße Parodie auf die Vergänglichkeit und das Verhältnis von Abfall und Wertobjekt.
Mit der Werkauswahl gewährt die Ausstellung nicht nur einen einmaligen Blick auf den Facettenreichtum von Fruchtabbildungen in der Moderne, sondern ermöglicht auch einen spannenden Streifzug durch über 100 Jahre Kunstgeschichte.
27. Juli bis 2. November 2014
Informationen
Museum im Prediger
Johannisplatz 3, D-73525 Schwäbisch Gmünd
Tel. +49 (0) 71 71/603-4130
während der Landesgartenschau
bis 12. Oktober 2014: Mo–Fr 14–17 Uhr
Do 14–19 Uhr, Sa, So und Fei 11–17 Uhr
darüber hinaus: Di, Mi, Fr 14–17 Uhr
Do 14–19 Uhr, Sa, So und Fei 11–17 Uhr
Mo geschlossen
www.museum-galerie-fabrik.de
Leserkommentare
Zum Kommentieren kostenfrei registrieren oder anmelden.