Diether Kunerth wurde 1967 noch während seines Studiums von Wolfgang Christlieb und Gunther Sachs entdeckt. Seit Beginn der 1960er-Jahre ist der Künstler freiberuflich als Bildhauer, Grafiker und Maler, seit 1980 auch zunehmend als Fotograf aktiv. Schon früh kehrte er der Großstadthektik den Rücken und fand in Ottobeuren die notwendige Ruhe und Muße für seine Kunst. Der Künstler hat aus allen Epochen seines Schaffens wichtige Werke zurückbehalten. Diesen einmaligen Fundus brachte er in eine Stiftung ein, mit der ein Großteil als ganzheitliches Œuvre erlebbar wird: im Museum für zeitgenössische Kunst – Diether Kunerth.
Mit der Eröffnung am 24. Mai 2014 ging eine zweijährige intensive Bauphase zu Ende. Durch Abriss eines mächtigen Brauereigebäudes im Ortskern von Ottobeuren ergab sich für die Marktgemeinde die einmalige Chance einer kulturellen Nachnutzung. Das neue Museum zur Präsentation der Arbeiten des ortsansässigen Künstlers Diether Kunerth und anderer Vertreter zeitgenössischer Kunst befindet sich in direkter Nähe zur barocken Klosteranlage und setzt einen spannenden Kontrapunkt zur berühmten Basilika. Auf beinahe 2000 Quadratmetern werden das Werk des Künstlers Diether Kunerth und thematisch wechselnde Ausstellungen dem kunstinteressierten Publikum zugänglich gemacht. Ein am Museum angelagerter Skulpturenpark lädt zum Betrachten der dort aufgestellten Plastiken ein. Der Eingangsbereich setzt sich durch seine gold- und messingfarben gebänderte Fassade deutlich gegenüber dem Weiß des kubischen Baukörpers ab und verleiht dem Bauwerk das markante Erscheinungsbild. Die neuen großformatigen Fensteranlagen in zwei weiteren Fassaden, die wie Außenvitrinen ausgebildet sind, machen den von der Rückseite kommenden Besucher neugierig und erlauben erste Einblicke in das Gebäudeinnere.
Der Baukörper erscheint schlicht und zurückhaltend in Weiß, Elemente wie Fenster, Türen und Außentreppen treten in den Hintergrund. Diese bewusst gesetzten Stilelemente werden im Innenraum des Museums fortgeführt. Auch hier weist das aus der bestehenden Halle entwickelte Gebäude eine klare Gliederung auf. Im Erdgeschoss sind der Foyerbereich, die Flächen für Wechselausstellungen und funktionale Räume für den Museumsbetrieb untergebracht.
Mit „Ägypten – Malerei, Grafik, Skulpturen von Diether Kunerth” ist der Titel der bis zum 31. Dezember 2014 gezeigten Eröffnungsausstellung zugleich Programm. Ägypten, seine antike Hochkultur und Kunst prägen das Werk Diether Kunerths bereits seit seinen Anfängen. Monumentalität, Frontalansichten, Reliefcharakter sowie weitere stilbildende Elemente des ägyptischen Kunst- und Forminventars sind in den Exponaten der Eröffnungsausstellung gegenwärtig. Die aus allen Schaffensperioden Kunerths ausgewählten Werke sind vom Künstler selbst in ihrer Anordnung nach ästhetischen Gesichtspunkten komponiert und bilden mit der klaren architektonischen Gestaltung des Museums eine perfekte Symbiose.
Informationen
Museum für zeitgenössische Kunst –
Diether Kunerth
Marktplatz 14a, D-87724 Ottobeuren
Tel. +49 (0) 83 32/79 69 89-0
1. April bis 31. Oktober: Di–Fr 11–16 Uhr
Sa und So12–17 Uhr
http://http://mzk-diku.de
Leserkommentare
Zum Kommentieren kostenfrei registrieren oder anmelden.