Peter Konwitschny © C. KossekZuschauerraum © Peter MayrAuditorium © Armin Bardel

Viva Verdi! – Sommer im Theater an der Wien

Peter Konwitschny inszeniert „Attila”.
Linke Wienzeile 6, A-1060 Wien

Giuseppe Verdis Dramma lirico über den Hunnenkönig Attila wird am 7. Juli im Theater an der Wien zur Premiere gebracht. Die 1846 für das Opernhaus La Fenice in Venedig geschriebene Oper „Attila” entstand in der Zeit, die Verdi später im Rückblick seine „16 Galeerenjahre“ nannte. Von 1842 bis 1858 hatte er quasi im Akkord 20 Opern komponiert. „Attila” gehört zu den heute selten gespielten Frühwerken und wurde oft wegen seiner Handlung als abstrus und schwer verständlich abgetan. Regisseur Peter Konwitschny setzt sich mit diesem laut Verdi „hübschen Thema“ auseinander und zeichnet für die Regie dieser Neuproduktion am Theater an der Wien verantwortlich. Für ihn ist dies bereits die achte Beschäftigung mit Verdi. Davor folgten „Rigoletto” in Halle, „Maskenball” und „Nabucco” an der Dresdner Semperoper sowie die Grazer Schöpfungen „­Aida”, „Macbeth”, „Falstaff” und „La Traviata”.

Internationale Besetzung
Die musikalische Leitung übernimmt Riccardo Frizza. Als Attila, der Hunnenkönig, ist Dmitry Belosselsky zu sehen. Seine Geliebte Odabella, durch deren Hand er stirbt, wird von Lucrecia García dargestellt. Als Foresto ist Nikolai Schukoff zu erleben und als Ezio George Petean. Es spielt das ORF-Radio-Symphonieorchester Wien und singen der Arnold Schoenberg Chor sowie die Gumpoldskirchner Spatzen.

Handlung
Hunnenkönig Attila, die „Geißel Gottes“, überzieht Italien mit seinen Eroberungs­zügen. Er metzelt nieder, was ihm in die Quere kommt. Auch Aquileia hat er erobert, den Herrscher der Stadt erschlagen. Dessen Tochter Odabella will Attilas Verwüstungen nicht weiter hinnehmen. Während sich die überlebenden Bewohner in die Lagunen retten und nebenbei Venedig gründen, stellt sich Odabella an der Spitze mutiger Frauen Attila entgegen. Er ist von ihrem Mut beeindruckt und verliebt sich in sie. Zum Schein geht Odabella auf sein Werben ein. Sie ist entschlossen, die Welt von dem Scheusal zu befreien. Dafür setzt sie viel aufs Spiel: Ihr wahrer Geliebter, Foresto, muss zunächst glauben, sie reiche dem Mörder ihres Vaters ihre Hand. Aber kurz vor der von Attila ersehnten Heirat ergreift sie das Schwert, das er ihr gab, und vollzieht ihre Rache: Der allmächtige Hunnenkönig fällt, hingerichtet von der Hand dieser Frau.
Für die blutrünstige Geschichte um den Kampf zwischen den heidnischen Eindringlingen und dem christlichen Italien unter Führung Roms schuf Giuseppe Verdi mitreißend geradlinige Chöre, Arien und Duette mit weit ausgreifenden Melodien. Das Werk steckt voller Energie und stammt unverkennbar aus Verdis erster Erfolgsphase. Die Figuren sind wenig individualisiert, aber dafür voller Leidenschaft, was zur Uraufführungszeit begeisterte Resonanz hervorrief.

„Attila”
Dramma lirico in einem Prolog und drei ­Akten (1846)
Musik von Giuseppe Verdi
Libretto von Temistocle Solera
und Francesco Maria Piave
nach Attila, König der Hunnen von Zacharias Werner

musikalische Leitung: Riccardo Frizza
Inszenierung: Peter Konwitschny
Ausstattung: Johannes Leiacker
Licht: Manfred Voss
Dramaturgie: Bettina Bartz

mit Dmitry Belosselsky, George Petean, Lucrecia García, Nikolai Schukoff, Andrew Owens und Stefan Cerny

ORF-Radio-Symphonieorchester Wien
Arnold Schoenberg Chor (Ltg. Erwin Ortner)
Gumpoldskirchner Spatzen (Ltg. Elisabeth Ziegler)

Neuproduktion des Theaters an der Wien

Premiere: 7. Juli 2013, 19 Uhr
Aufführungen: 10., 13., 16., 18. Juli, 19 Uhr

Informationen und Tickets
http://www.theater-wien.at

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