Tobias Rehberger, The moon in alabama Foto: J. UnkelbachTobias Rehberger, The moon in alabama Foto: J. Unkelbach

Münster. Wenn im Bahnhofsviertel der Mond aufgeht …

Kunst in der Stadt, die Sehnsüchte und Erinnerungen weckt.

Die Schaltkästen – sie sind die versteckten Schaltstellen, die hinter der Oberfläche des urbanen Lebens das Miteinander von Kommunikation und Verkehr regeln. Die Interessenvertretung ISG Bahnhofsviertel Münster e. V. und die Stadt Münster wagen nun gemeinsam ein Experiment und geben die Schaltschränke für eine künstlerische Intervention frei: Der international renommierte Künstler Tobias Rehberger, bekannt durch seine legendäre Bar Günter’s (wiederbeleuchtet), Highlight der Skulptur Projekte Münster 1997, wird die Schaltkästen im Bahnhofsviertel neu gestalten. The Moon in Alabama, so der Titel seines Projekts. Aus grauen Kuben werden spielerisch bunte Sitzobjekte mit eingebauten, dem Mond nachempfundenen Beleuchtungskörpern entworfen, die dem Stadtbild im Bahnhofsareal neue Akzente geben. Parallel wird das Projekt flankiert von einem internationalen Symposium, das die heutigen Möglichkeiten künstlerischer Eingriffe im Stadtraum auslotet.
„Der öffentliche Raum wird durch unsere künstlerische Intervention einen neuen, überraschenden Erlebnischarakter bekommen; das Verständnis darüber, was Öffentlichkeit heute überhaupt bedeuten kann, erhält neue, überraschende Impulse. Die Arbeit verortet uns in einem lebendigen Hier und Jetzt und schickt jeden zugleich auf eine Reise durch Sehnsüchte und Erinnerungen.“ So vielversprechend erklärt Gail Kirkpatrick, Leiterin der Kunsthalle Münster, die aktuellen Aktivitäten im Stadtraum Münsters. Doch das ambitionierte Projekt von Tobias Rehberger steht nicht für sich allein. Seit vier Jahrzehnten sind die Skulptur Projekte Münster alle 10 Jahre Anziehungspunkt für die internationale Kunstwelt und Hundertausende von Kulturtouristen. Die berühmten Billardkugeln von Claes Oldenburg am Aasee sind längst zu einem Wahrzeichen der Stadt geworden. Inzwischen hat sich die traditionsreiche Universitätsstadt auf der Landkarte der weltweit wichtigen Kunststädte fest etabliert – Münster gilt heute zu Recht als das Zentrum für Kunst und Öffentlichkeit.
Gemeinsame Aktivitäten aller Partner vor Ort untermauern nun zielgerichtet diese einzigartige Position. Unter dem Motto „Kunst + Öffentlichkeit“ tragen die Stadt Münster, die Kunsthalle Münster, das LWL-Museum für Kunst und Kultur, der Westfälische Kunstverein und die Kunstakademie Münster der fast 40 Jahre gewachsenen Kompetenz in der Stadt zum Thema Kunst und Öffentlichkeit konsequent Rechnung.
Ausgangspunkt für das gemeinsame Vorgehen ist die Idee einer Archivgründung zu den Skulptur Projekten. Im Sommer soll es dann ein eigenes Programm mit Führungen zu den bestehenden Skulpturen geben, mit dem die Münsteranerin-nen und Münsteraner ebenso wie ihre Gäste die vielfältige Kunst im öffentlichen Stadtraum hautnah erleben können. An­schauung und Reflexion, Theorie und Praxis gehen hier einen gemeinsamen Weg – quer durch eine Stadt, die an ihrem Erscheinungsbild konsequent und mit gemeinsamen Kräften arbeitet.

Informationen
http://https://www.muenster-art-public.de

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