HandJesus am KreuzReliquie mit SchädelStadtansicht Zeitz um 1550 Original fertigTrinkkelchminiatur

Im Zentrum der Macht

Die Zeitzer Residenz der Naumburger Bischöfe.
Schloßstraße 6, D-06712 Zeitz

Korrespondenzausstellung zur Landes­aus­stellung des Landes Sachsen-Anhalt Der Naumburger Meister. Bildhauer und ­Architekt im Europa der Kathedralen in Naumburg.

Kannte der Naumburger Meister die alte Domkirche in Zeitz? – Das ist nur eine Frage, mit der sich die im Südflügel der Moritzburg und in der Stiftsbibliothek im Torhaus ausgerichtete Korrespondenzausstellung beschäftigt, die vom 6. Juli bis 2. November 2011 in Zeitz zu sehen ist.

Einzigartige Leihgaben des 10. bis 16. Jahrhunderts aus verschiedenen deutschen Archiven, Bibliotheken, Kunstsammlungen und Museen spannen den Bogen von den Zeitzer Anfängen des Naumburger Bistums im 10. Jahrhundert bis in das Zeitalter der Reformation. Mittels ausgewählter Originalurkunden aus Zeitzer und Naumburger Archiven, liturgischen Gerätschaften aus dem ehemaligen Stiftsschatz, Heiligenreliquiaren und kostbaren Gemälden vermittelt die Ausstellung ein lebendiges Bild des religiösen und geistlichen Lebens im Mittelalter im Zeitzer Stiftsgebiet.

Ausgangspunkt der Ausstellung ist die lange Auseinandersetzung zwischen den beiden Domkirchen in Naumburg und Zeitz um die Vormachtstellung im Bistum im Hochmittelalter. Seit der Verlegung des Bistumssitzes um 1030 von Zeitz nach Naumburg stritten die Kirchen in Zeitz und Naumburg um den Rang der Domkirche. Endgültig beigelegt wurde der Konflikt erst in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts. Fortan war die Naumburger Domkirche unbestritten das geist­liche Zentrum des Bistums und Sitz des Domkapitels. Inhaltlich auf das Engste mit der Landesausstellung in Naumburg verschränkt, wird am Kor­res­pon­denz­standort die Zeitzer Perspektive auf die Auseinandersetzungen, die in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts ihren Höhepunkt fanden, thematisiert werden. Die kurz nach 1230 gefallene Entscheidung bedeutete jedoch keinesfalls, dass Zeitz an Bedeutung verlor. Eine neue, bis in die frühe Neuzeit die Entwicklung des Bistums und der Stadt prägende Bedeutung erlangte das Areal der Stiftskirche und der Burg, das heutige Schloss Moritzburg, als Residenz der Naumburger Bischöfe. Diesen gelang es, im Hoch- und Spätmittel­alter Zeitz und die umliegenden Territo­rien zu einem geschlossenen Herrschaftskomplex auszubauen und als Machtgrundlage dauerhaft zu behaupten.

Gespannt werden soll der Bogen, der mit der Gründung des Bistums zu beginnen ist, anhand der Bischofsreihe bis zu den beiden letzten, über den mitteldeutschen Raum hinaus für die Entfaltung der Reformation ­eine bedeutende Rolle spielenden Bischöfen, Nikolaus von Amsdorf und Julius Pflug.

Im Rahmen der Korrespondenzausstellung wird so auf das geplante Ausstellungsvorhaben im Rahmen der Luther-Dekade im Themenjahr „Reformation und Politik“ für das Jahr 2014 verwiesen. Veranstaltet wird die Sonderausstellung vom Verein „Auf Messers Schneide. Zeitz 2014 e. V.“.

Text: Frank Joachim Stewing

6. Juli bis 2. November 2011

So–Do 10–19 Uhr, Fr 10–22 Uhr

Informationen Tourist Information, Altmarkt 16, D-06712 Zeitz Tel. +49 (0) 34 41/83 2 91 [email protected]

www.zeitz.de

Stiftsbibliothek Zeitz Schlossstraße 6, D-06712 Zeitz Tel. +49 (0) 34 41/21 20 60 oder 481 [email protected] www.vereinigtedomstifter.de

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