1839 geboren und damit ein Jahr älter als Monet und zwei Jahre älter als Renoir, studierte Sisley 1857 in London Wirtschaftswissenschaften und bewunderte dort das Werk von William Turner und John Constable. Von 1860 bis 1863 studierte er in Paris im Atelier des Schweizer Malers Charles Gleyre, wo er mit Monet und Renoir Freundschaft schloss. Da seine Gemälde vom offiziellen Salon mehrfach zurückgewiesen wurden, nahm er 1874 an der ersten Impressionistenausstellung teil. Auch in den folgenden Jahren war er häufig mit Monet, Renoir, Pissarro, Degas und Manet zusammen und stellte mit den Impressionisten aus. Als Galeristen waren für Sisley vor allem Durand-Ruel und Georges Petit, die auch die anderen Impressionisten vertraten, tätig. 1880 verließ Sisley die Hauptstadt Paris, um sich mit seiner Familie auf dem Land niederzulassen, zunächst in Veneux-Nadon und ab 1882 in Moret-sur-Loing, wo er 1899 starb.
Das Œuvre Sisleys umfasst 884 Gemälde, nahezu ausschließlich zauberhafte Landschaften, die er in der Umgebung von Paris malte. Wie Monet malte auch Sisley zum Teil in Serien. So gibt es zahlreiche Bilder, die an den Ufern der Seine entstanden, es gibt eine Reihe von Winterlandschaften, aber vor allem prächtige Frühlings- und Sommerbilder. Weiters gibt es die vielen Ansichten seines Wohnorts Moret-sur-Loing, eine Serie, die, analog zu Monets Kathedrale von Rouen, die Kirche von Moret-sur-Loing zum Thema hat, und die Bildserie Überschwemmung in Pont-Marly, die er 1872 begann und 1876 noch einmal aufnahm.
Sisley selbst, der sein beträchtliches väterliches Vermögen im Krieg von 1870/71 eingebüßt hatte, lebte in bescheidenen Verhältnissen, aber seine Werke gehören zu den größten Kostbarkeiten des Impressionismus.
13. September 2011 bis 29. Januar 2012
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