Wie kaum ein historisches Ensemble ist Salem weitgehend im authentischen Zustand seit der Klosterzeit erhalten: Das gotische Münster mit seinem außergewöhnlichen Alabasterschmuck im frühklassizistischen Stil, die mit barockem Stuck und Gemälden ausgestatteten Prunkräume und nicht zuletzt die Gärten der Anlage führen den Besucher auf eine Zeitreise durch Jahrhunderte klösterlicher Kultur.
Mit der Säkularisation 1802 ging das Kloster an die Markgrafen von Baden über. 2009 wurde Schloss Salem vom Land Baden-Württemberg erworben und gehört nun zu den Staatlichen Schlössern und Gärten. Bis heute wird in Schloss Salem das kulturelle Erbe gepflegt: Traditionelle Handwerksbetriebe, das markgräfliche Weingut und vor allem Salems Musikkultur stehen für gelebte, lebendige Tradition.
Führungen:
In fachkundigen Führungen erleben Besucher spannende Kulturgeschichte aus über sieben Jahrhunderten. Täglich Führungen durch das ehemalige Kloster und Schloss ohne Voranmeldung. Gruppenprogramme und Weindegustationen unter Tel. (+49-75 53) 81 4 37 und [email protected].
In Salem spielt die Musik!
Karl Joseph Riepp, schwäbischer Orgelbauer aus Dijon und Weinhändler des französischen Königs.
Die Salemer Orgeln
Jubiläumsausstellung zum 300. Geburtstag von Karl Joseph Riepp (1710–1775)
Karl Joseph Riepp, 1710 in Eldern bei Ottobeuren geboren, war längst einer der bedeutendsten Orgelbauer und Weinhändler Frankreichs, als er zwischen 1768 und 1774 im Salemer Münster die größte Orgelanlage errichtete, die bis dahin jemals in einer Kirche erbaut wurde. Das monumentale Werk bestand aus vier Orgeln und verdankt seine Entstehung dem Zusammentreffen von Meister Riepp und dem Salemer Reichsprälaten Abt Anselm II.
Aus der Freundschaft dieser beiden Persönlichkeiten entwickelte sich nicht nur ein schwungvoller internationaler Weinhandel zwischen Dijon, Salem und Ottobeuren, sondern auch geistliche, politische und künstlerische Beziehungen zwischen Oberschwaben und Frankreich.
Die Ausstellung In Salem spielt die Musik! beleuchtet zum 300. Geburtstag nicht nur das Leben und Schaffen Riepps, des schwäbischen Orgelbauers aus Dijon, der sich mit dem Titel „Weinhändler des französischen Königs“ schmückte. Sie gewährt auch Einblicke in die Orgelgeschichte des Salemer Münsters von 1250 bis zur Gegenwart. Die historischen Orgelakten zum Salemer Münster führen den Besucher auf eine ganz besondere musikalische Zeitreise. Weitere einzigartige Exponate, Hörbeispiele zu historischen Orgeln, Modelle und Computerpräsentationen beleuchten die einzigartige Musikkultur Salems.
bis 3. Oktober 2010 in Prälatur und Münster Schloss Salem, täglich 10.30–18 Uhr
Musikalisches Begleitprogramm zum Riepp-Jahr 2010
Orgelfahrt zu den ehemaligen Riepp-Orgeln des Salemer Münsters • Konstanz– Winterthur–Charmey (Fribourg/CH) • Anmeldung über das katholische Münsterpfarramt Salem, Tel. (+49-75 53) 279
10. Juli 2010
Internationale Salemer Orgelwochen 2010
Eröffnungskonzert mit Münsterorganist Andreas Jetter
11. Juli 2010, 18.15 Uhr
Erling With Aasgård (Trondheim)
17. Juli 2010, 18.15 Uhr
Josef Miltschitzky (Ottobeuren)
25. Juli 2010, 18.15 Uhr
Abschlusskonzert mit Reinhard Seeliger (Görlitz)
1. August 2010, 18.15 Uhr
Orgelkonzert zum Saisonende
Münsterorganist Andreas Jetter
31. Oktober 2010, 18.15 Uhr
Informationen
Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg, Schlossverwaltung Salem
Schloss Salem, D-88682 Salem
Tel. (+49-75 53) 81 4 37
[email protected]
www.salem.de
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