In der Renaissance- und Barockzeit war Italien das größte Stück vom musikalischen Glück. Zwei italienische Barockopern werden 2010 als Neuproduktionen in Innsbruck ihre Premiere feiern. Alessandro de Marchi verwirklicht mit der Academia Montis Regalis in der Olympiastadt Giovanni Battista Pergolesis Opera seria L’Olimpiade. Der italienische Komponist, dessen 300. Geburtstag 2010 gefeiert wird, komponierte das spannende Werk 1835 für Rom. Erstmals wird bei den Festwochen auch eine Oper Antonio Vivaldis gezeigt, und zwar seine erste Oper, Ottone in Villa. Il Giardino Armonico werden unter der Leitung von Giovanni Antonini die Liebesränke um einen römischen Kaiser musikalisch begleiten.
Als halb szenische Neuproduktion bieten die Festwochen 2010 Pergolesis freches Opernintermezzo La serva Padrona in Verbindung mit einem Intermezzo aus der Feder Johann Sebastian Bachs, der beliebten Kaffeekantate. Das vielfältige Konzertprogramm der Ambraser Schlosskonzerte und der Innsbrucker Festwochen wird ein großes Stück vom Glück freilegen. 2010 gilt es, einen weiteren runden Geburtstag zu feiern: Vor 350 Jahren kam Johann Joseph Fux zur Welt, von dem eine seiner prachtvollen polyfonen Messen im Dom erklingen wird.
Bei Bach laufen die Festwochenfäden 2010 zusammen. So werden neben Kantate und einer Messe auch zwei seiner populären Brandenburgischen Konzerte erklingen.
Ob mit vielstimmiger Kirchenmusik oder mit einstimmiger Gesangskunst, in Sonaten oder Suiten, Arien mit Worten und ohne Worte, in aufregenden kompositorischen Unternehmungen von italienischen Meistern oder komponierenden Italienfans von Claudio Monteverdi und Giovanni Gabrieli über Nicola Matteis, Johannes Hieronymus Kapsperger bis Tomaso Giovanni Albinoni: Überall kann
das Glück verborgen sein. Als Glücksbringer warten bei den Ambraser Schlosskonzerten und den Innsbrucker Festwochen führende Alte-Musik-Ensembles wie Il Giardino Armonico, Café Zimmermann, La Venexiana und das L’Orfeo-Barockorchester und Solist(inn)en wie Amandine Beyer, Riccardo Minasi, Giovanni Antonini und Nuria Rial.
Ihr Glück werden auch 75 junge Sängerinnen und Sänger aus 26 Nationen versuchen, wenn sie am ersten Barockopernwettbewerb „Pietro Antonio Cesti“ teilnehmen, der nach dem einstigen Innsbrucker Hofkomponisten benannt und dem Opernschaffen von Monteverdi bis Georg Friedrich Händel gewidmet ist.
Historische Schau- und Hörplätze machen das unverwechselbare Ambiente der Innsbrucker Festwochen aus, die sich aber auch mit Ausflügen in neue stilistische Bereiche wie Jazzreflexionen und nicht zuletzt mit umfassenden Rahmenprogrammen in der Altstadt und in Kirchen für weitere Publikumskreise öffnen.
Ambraser Schlosskonzerte
13. Juli bis 3. August 2010, Spanischer Saal
13. Juli, 20 Uhr: Caravaggios Musik
20. Juli, 20 Uhr: Gitarre auf Reisen
27. Juli, 20 Uhr: Römische Violine
3. August, 20 Uhr: Der Ariadne-Faden
Innsbrucker Festwochen der Alten Musik
7. August, 14–23.30 Uhr, Vor- und Nebenplatz Tiroler Landestheater: Pre-OpeRning
8., 10., 12. August, 19 Uhr, Tiroler Landestheater: L’Olimpiade
9. August, 20 Uhr, Kaiser-Leopold-Saal:
Violin-Vulkan
12. August, 13 Uhr, Nikolauskapelle:
Virginal in der Kapelle
13. August, 21 Uhr, Tiroler Landestheater:
Early Music Special
14. August, 20 Uhr, Tiroler Landeskonservatorium: Finalkonzert Cesti-Wettbewerb
18. August, 20 Uhr, Jesuitenkirche:
Die Stadt der Trompeten
19. und 20. August, 20 Uhr, Spanischer Saal: Kaffeekantate & La serva Padrona
21. August, 13 Uhr, Nikolauskapelle:
Theorbe in der Kapelle
21. August, 20 Uhr, Dom zu Sankt Jakob:
Missa Corporis Christi
22. August, 20 Uhr, Spanischer Saal: Bachissimo
25. August, 20 Uhr, Norbertisaal: Vivaldis Epoche
26. August, 13 Uhr, Nikolauskapelle:
Violine in der Kapelle
26. August, 20 Uhr, Riesensaal: A Venezia!
27. und 29. August, 19 Uhr, Tiroler Landestheater: Ottone in villa
28. August, 21 Uhr, Silberne Kapelle: Tastensilber
Informationen
Innsbrucker Festwochen der Alten Musik
8. bis 29. August 2010
Herzog-Friedrich-Straße 21/1, A-6020 Innsbruck
Tel. (+43-512) 57 10 32
[email protected]
www.altemusik.at
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