In den vergangenen 15 Jahren wurde viel geschaffen, allem voran die erst vor fünf Jahren gestaltete neue Open-Air-Spielstätte für Kunst und Kultur jeglicher Art im Schlossgraben zu Schloss Lamberg, die trotz zahlreicher Hindernisse und Rückschläge von Intendant Karl-Michael Ebner und dank der Unterstützung zahlreicher Förderer der Stadt Steyr und Freunde des Musikfestivals in ein Steinbockgehege „eingepflegt“ beziehungsweise gebaut werden konnte – der Gesundheit der Steinböcke tut dies keinen Abbruch, die Tiere leben bis heute gesund und munter (in einem eigenen Areal) hinter der Bühne und lauschen im Sommer, scheinbar ebenso gern wie das Publikum, den Open-Air-Operninszenierungen.
Nicht zu vergessen ist auch die Entwicklung des Musikfestivals selbst, das zu Beginn mit „nur“ einer Musicalproduktion im Alten Theater, später im Stadttheater Steyr und heute mit mehreren Opern- und Musicalproduktionen beziehungsweise -inszenierungen gleichzeitig in allen zur Verfügung stehenden Spielstätten aufwarten kann. Im Sommer 2009 sind es unter dem Jubiläumsmotto „Gassenhauer und Ohrwürmer“ gleich vier Produktionen: Ludwig van Beethovens 9. Symphonie (Eröffnungskonzert am 22. Juli), die Oper Carmen (Premiere in Steyr am 23. Juli) open air im Schlossgraben, das Musical Die Comedian Harmonists (Wiederaufnahme, 29. Juli) und das Theaterstück für Kinder Peter Pan (Kooperation mit der Volksbühne Steyr, 22. und 23. August) im Alten Theater Steyr.
National und international erfolgreiche Opernsängerinnen und -sänger singen immer wieder gern für die Opern- und Musicalproduktionen des Musikfestivals Steyr. Waren es beispielsweise vergangenes Jahr in Madama Butterfly unter anderen der aus Chicago stammende Tenor Roy Cornelius Smith in der Rolle des Pinkerton (zuletzt als Calaf in Turandot an der Volksoper Wien) sowie der aufstrebende junge Sänger Daniel Schmutzhard (Volksoper Wien, unter anderem als Papageno in Die Zauberflöte) als Sharpless und in der weiblichen Hauptrolle als Cho-Cho San die japanische Sopranistin Akiko Nakajima, sind es dieses Jahr vor allem Intendant Karl-Michael Ebners langjährige Freundinnen und Freunde sowie Kolleginnen und Kollegen der Volksoper Wien, die den Figuren der Oper Carmen ihre Stimmen leihen: Unter anderen stehen die Operetten- und Sangeslegende Kammersänger Heinz „Honzo“ Holecek (Lillas Pastia), Sebastian Holecek (Escamillo), Martina Dorak (Frasquita), Kammersänger Josef Luftensteiner (Dancairo), Thomas Markus (Remendado) und Akiko Nakajima (Micaela) auf der Bühne. Als Carmen gibt die Mezzosopranistin Sanja Anastasia ihr Rollendebüt. Die Rollenvergabe für Carmen begründet Intendant Ebner folgendermaßen: „Ich arbeite gern mit Freunden, mit einem im wahrsten Sinn des Worts eingespielten Team, schließlich kann ich darauf vertrauen, dass sie gute Arbeit leisten.“
Der wohl berühmteste Opernklassiker von Georges Bizet, Carmen, in deutscher Sprache neu und spannend aufgeführt, wird von der Regisseurin Susanne Sommer inszeniert. Das eine Stierkampfarena symbolisierende Bühnenbild entwarf und konstruierte Georg Lindorfer.
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