Bild: Gudrun Brüne, MalerinnenBild: Werner Tübke, Mädchen aus Kitschin-Balik

Gudrun Brüne, Bernhard Heisig, Wolfgang Mattheuer, Werner Tübke und Willi Sitte

Unter dem Thema „Bildende Kunst in der DDR“ werden im Rahmen des Jahresprojekts „20 Jahre friedliche Revolution in Nordhausen“ erstmals Gemälde und Grafiken der bedeutendsten Künstler der DDR im Kunsthaus Meyenburg präsentiert.
Alexander-Puschkin-Straße 31, D-99734 Nordhausen

In 73 Arbeiten vermittelt die Ausstellung die Vielseitigkeit und Unterschiedlichkeit der künstlerischen Ausdrucksmöglichkeiten innerhalb des „Sozialistischen Realismus“. Die Themen reichen dabei von Porträts und Landschaften bis hin zu mythologischen und historischen Motiven sowie Szenen aus dem Alltag.
Gleichzeitig wird die Nordhäuser Ausstellung in den ausgewählten Werken auch den hohen künstlerischen Anspruch der einzelnen Künstler, verbunden mit einer bewussten Gesellschaftsanalyse und bemerkenswertem handwerklichem Können, verdeutlichen.
Während der bekannte Hallenser Künstler Willi Sitte mit seinen großformatigen und ausdrucksstarken Gemälden – von denen unter anderen die Sängerin und das Selbstbild mit Tube und Schutzhelm zu sehen sind – als das Synonym für die realistische Malerei der DDR steht, gehörten Bernhard Heisig, Wolfgang Mattheuer und Werner Tübke nicht nur zu den bedeutendsten Künstlern der DDR, sondern auch zu den Gründervätern der sogenannten „Leipziger Schule“, deren erste Ursprünge in der Künstlerszene Leipzigs in den 1960er-Jahren wurzelt. Ihre unverwechselbare, eigenwillige Bildsprache machte Leipzig zu einem in der DDR beachteten Zentrum der bildenden Kunst und legte so den Grundstein für die internationale Reputation, die bis heute anhält. Kennzeichnend für die „Leipziger Schule“ ist das Nebeneinander verschiedener Stilformen, welche die individuellen künstlerischen Handschriften der einzelnen Künstler in den Vordergrund stellen. Von diesen Künstlern werden zahlreiche Aquarelle, Zeichnungen, Radierungen und Lithografien in der Nordhäuser Ausstellung gezeigt.
Zur Leipziger Schule zählt auch die Malerin und Grafikerin Gudrun Brüne, die mit 17 Gemälden in der Ausstellung vertreten ist. Sie lebt heute mit ihrem Mann, Bernhard Heisig, bei Berlin, sie verbindet aber bereits seit längerer Zeit eine Beziehung zu Nordhausen.
Die Leihgaben für diese Ausstellung stammen von dem Künstlerpaar Gudrun Brüne und Bernhard Heisig sowie von der Willi-Sitte-Stiftung für Realistische Kunst Merseburg und der Galerie Schwind Frankfurt am Main – Leipzig.
Ergänzt werden diese Leihgaben durch Grafiken aus der Ilsetraut-Glock-Grabe-Stiftung. Als besonderes Angebot während dieser Ausstellung führen zu bestimmten Terminen Nordhäuser Künstler durch die Ausstellung und erzählen nicht nur zu den ausgestellten Werken, sondern auch zu ihren Erlebnissen mit der und um die Kunst.

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