Unter dem Titel „Heute, gestern, morgen“ bietet das Festival 2009 einen facettenreichen Einblick in die zeitgenössische Tanzszene mit einem besonderen Augenmerk auf Vielfalt und verschiedene Tanzstile.
Das Programm ist dicht gedrängt wie selten zuvor: In knapp zwei Wochen zeigen 12 Ensembles 14 Aufführungen, davon acht in italienischer und eine in europäischer Erstaufführung.
Hubbard Street Dance Chicago eröffnen am 20. Juli das diesjährige Festivalprogramm. Hubbard Street Dance Chicago feierten 2007 ihr 30-jähriges Bestehen. Zur Eröffnung des Festivals Bolzano Danza zeigt das Ensemble drei ausdrucksstarke Stücke von Jim Vincent, Alejandro Cerrudo und Ohad Naharin.
Die Bonachela Dance Company (21. Juli) und das Ensemble rund um Tanzikone Maguy Marin (22. Juli) zeigen Werke, die kurz vorher, im Juni 2009, uraufgeführt wurden. Rafael Bonachela hat wie ein Blitz in der internationalen Tanzszene eingeschlagen. Die Arbeit The Land of Yes and the Land of No geht aus vom Reizüberfluss, dem der moderne Mensch tagtäglich ausgesetzt ist. Maguy Marin, die vielseitige französische Choreografin, steht auch heute noch für eine neue, überraschende Tanzsprache. Beim diesjährigen Festival zeigt Marin ihre neue Arbeit, über die sich die ausdrucksstarke Choreografin noch immer in Schweigen hüllt.
Ismael Ivo, der vielseitige brasilianische Tänzer und Leiter der Tanzbiennale von Venedig, verwebt im Solo Die Nacht des Dionysos gekonnt Mythos und Ekstase (23. Juli). Hier stellt Ismael Ivo seinen Körper der Erforschung dionysischer Aspekte unserer Zeit zur Verfügung.
Erstmals ist Belén Cabanes, vielen bekannt durch ihre Tätigkeit als Dozentin für Flamenco beim Kursteil des Festivals, mit einer Abendveranstaltung zu sehen. Zusammen mit Iván Góngora präsentiert sie am 24. Juli im Kapuzinergarten Flamenco Elementar, ein Stück, das die kennzeichnenden Elemente „cante“, „baile“ und „guitara“ wirkungsvoll auf drei Bühnen vorstellt.
Am 25. Juli bevölkern die Tänzer von Difè Kako rund um Chantal Loïal mit einem Umzug und einem „Bal-Konsér“ auf dem Waltherplatz das Stadtzentrum. Die aus Guadeloupe stammende Tänzerin Chantal Loïal wird dieses Jahr auch einen Kurs bei Tanz Bozen geben und ist Weltmeisterin im Schlangentanz, der „Zobola“, einer Form fließender, wellenförmiger Bewegungen des Oberkörpers.
Die zweite Festivalwoche wird von der israelischen Choreografin Jasmin Vardimon und ihrem Stück Yesterday (27. Juli) eröffnet. Vardimon vertritt einen einzigartigen, körperbetonten Tanzstil. Yesterday ist eine Collage verschiedener Werke, ein Best-of der Arbeiten Justitia, Park, Lullaby, Tête, Lurelurelure und Ticklish.
Am 29. Juli dann die europäische Erstaufführung von Shen Wei Dance Arts. Shen Wei verkörpert wie kein anderer die vielschichtige und faszinierende Mischung von Orient und Okzident und präsentiert einen poetischen Dreiteiler: Re I, II, III.
Am 30. und 31. Juli Capoeira mit der Compagnie D’1 Autre Monde, und zum Abschluss des Festivals sind Hip-Hop mit der französischen Formierung Black Blanc Beur und das Straßenfest „Last of July“ zu sehen. Die Compagnie d’1 Autre Monde hinterfragt mit dem Stück Incorporation(s) das spirituelle und kulturelle Erbe der Capoeira und löst es aus dem traditionellen Kontext. Contrepied von Black Blanc Beur erzählt den Traum von zwei Jugendlichen, Profifußballer zu werden. Einer wird Erfolg haben, während der andere scheitern wird.
Eine „Lecture Demonstration“ von Alessandra Pasquali und Mario de Candia (28. Juli), eine Fotoausstellung des Festivalfotografen Piero Tauro und ein Hip-Hop-Wettbewerb am 17. und 18. Juli runden das diesjährige Festivalprogramm ab.
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