Die Skythen und mit ihnen kulturell eng verwandte Völker prägten vom 8. bis zum 3. vorchristlichen Jahrhundert die Geschichte des eurasischen Steppengürtels. Zu allen Zeiten war dieses Gebiet der Korridor für den Transfer von Gütern und Ideen zwischen Europa und Asien.
Im Lauf des 3. Jahrhunderts vor Christus wurden die Skythen von den Sarmaten verdrängt, die später ein ähnliches Schicksal ereilen sollte, als sie im 4. Jahrhundert nach Christus den Hunnen weichen mussten.
Die Skythen wie auch die Sarmaten waren Reiternomaden, welche die Steppen von Sibirien bis zum Schwarzen Meer bevölkerten. Sie lebten in straff organisierten hierarchischen Gesellschaften und hatten eine hoch entwickelte Kultur – ihre kunstvolle Metallbearbeitung ist bis heute unerreicht, und auch die Faszination ihrer legendären Kampftaktik zu Pferd mit Pfeil und Bogen ist ungebrochen.
Die Berichte des griechischen Geschichtsschreiber Herodot aus dem 5. Jahrhundert vor Christus finden heute ihre archäologische Bestätigung in den monumentalen Grabhügeln, die man seit nahezu 300 Jahren in den Weiten der eurasischen Steppe entdeckt und erforscht. Die eindrucksvollste Hinterlassenschaft dieser Völker ist ihr Gold. Aus Gold schufen sie Meisterwerke von Weltrang. Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen kostbare Grabbeigaben aus Gold und Silber, oft luxuriös mit Edelsteinen verziert, darunter Schmuckstücke, Gürtelschnallen, Prunkhauben, Zaumzeugbeschläge, Waffen und Gefäße, aber auch kunstvolle Keramiken.
Ermöglicht wurde diese groß angelegte Schau durch die Zusammenarbeit mit dem Kunsthistorischen Museum Wien. Die rund 200 kostbaren Objekte aus den Sammlungen der Eremitage in Sankt Petersburg und den historischen Museen in Kiew und Asow werden einen faszinierenden Eindruck von den Traditionen, vom Reichtum und von der Kunstfertigkeit dieser außerordentlichen Kulturen vermitteln.
26. April bis 26. Oktober 2009
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