Vor Sumatra entdeckt man eine unbekannte Molchart. Die gelehrigen Tiere werden rasch zum globalen Wirtschaftsfaktor: hochintelligente Arbeitssklaven, die an den Börsen in Kategorien wie „leader“ oder „trash“ gehandelt werden und der Menschheit eine Ära nie gekannten Fortschritts bescheren. Es kommt, wie es kommen muss. Technisch versiert und von konkurrierenden Staaten hochgerüstet, wenden sich die Molche schließlich gegen ihre Ausbeuter. Mit quäkender Stimme fordert der „chief salamander“ über den Rundfunk neuen Lebensraum für seine Artgenossen. Und schon werden Küste um Küste, Ufer um Ufer von den Molchen gesprengt und weichen den Seichtgebieten, in denen sie sich gerne tummeln. Die Welt versinkt in den Fluten.
Karel Čapeks satirischer Science-Fiction-Roman aus dem Jahre 1936 nimmt die Bedrohungen der 30er Jahre aufs Korn: Nationalismus, Rassenwahn, kapitalistische Ausbeutung und die totalitären Regime der Zeit. Er bildet in einer schwarzen Parabel den Zustand der Staatengemeinschaft am Vorabend des II. Weltkriegs ab.
Regie & Fassung: Martina Gredler
Bühne: Claudia Vallant
Puppenbau: Christoph Bochdansky
Puppenspieler: Aleksandra Corovic, Christoph Hackenberg
Musik: Jana Schulz
Dauer: ca. 90 Minuten