Das in Kriegsgefangenschaft entstandene 8-sätzige Instrumentalwerk bezieht sich explizit auf das große Trost- und Mahnbuch des Neuen Testaments Die Offenbarung des Johannes. Die Kernaussage des Buches ist, dass Jesus in seiner Unsterblichkeit und Ewigkeit über alles Böse siegen wird.
Quatuor pour la fin du temps
Quartett für das Ende der Zeit
von Olivier Messiaen
Ensemble European Music Project:
Emmanuelle Bernard / Violine
Mathis Mayr / Cello
Manfred Preis / Klarinette
Antonis Anissegos / Klavier
Das Quatuor pour la fin du temps ist ein acht-sätziges kammermusikalisches Werk für Klarinette, Violine, Violoncello und Klavier. Nur in vier Sätzen treten alle Instrumente gemeinsam auf. Es dauert etwa 50 Minuten.
Olivier Messiaen vollendete das Quartett als Insasse des in Görlitz gelegenen deutschen Kriegsgefangenenlagers Stalag VIII-A Ende 1940/Anfang 1941. Die Lagerkommandanten hatten Messiaen ermöglicht zu komponieren, ihm wurde auch ein Klavier zur Verfügung gestellt; in den Waschräumen wurde geprobt. Die ungewöhnliche Instrumentierung ergab sich aus den im Lager verfügbaren Musikern, dem Klarinettisten Henri Akoka, dem Geiger Jean Le Boulaire und dem Cellisten Étienne Pasquier. Die Louange-Sätze entstanden schon früher und Abîme des oiseaux schrieb Messiaen in einem Übergangslager in Toul für Henri Akoka. Die Uraufführung des kompletten Werkes fand im Lager in Görlitz am 15. Januar 1941 vor ca. 400 Kriegsgefangenen statt, der Komponist selbst übernahm den Klavierpart. Die französische Erstaufführung gelang bald nach Messiaens Rückkehr nach Paris, am 24. Juni 1941. Neben Pasquier und Messiaen spielten in dieser Aufführung der Geiger Jean Pasquier und der Klarinettist André Vacellier. Am 15. Mai 1942 erschien das Quartett beim französischen Verlag Durand im Druck.