Als im Jahr 1423 Georg Aunpekh in Peuerbach geboren wird, deutet wenig darauf hin, dass er einer der wichtigsten Protagonisten der naturwissenschaftlichen Revolution werden sollte. Unter dem Gelehrtennamen Purbachius forschte der Astronom an der Wiener Universität. Er entwickelte innovative Messinstrumente, modernisierte astronomische Berechnungsmethoden und erneuerte die Planetentheorie des Ptolemäus. Als weltweit erster Universitätsprofessor für Astronomie war der geniale Mathematiker und Visionär in doppelter Hinsicht ein prägender Erneuerer der Zukunft: Er gilt heute als Wegbereiter des Humanismus und lieferte mit seiner Planetentheorie die Grundlage für die kopernikanische Wende.
Die Ausstellung in seiner Geburtsstadt anlässlich des 600. Geburtstages von Georg von Peuerbach im Rahmen der communale oö würdigt erstmals umfassend dessen Lebensleistungen. Sie geht den Fragen nach wie er gelebt und geforscht hat und zeigt, wie groß sein Einfluss auf nachfolgende Generationen war. Historische Objekte werden dabei auf innovative Weise mit künstlerischen Positionen und Einblicken in die moderne Raumfahrt kombiniert.
Auf etwa 600 Quadratmetern Fläche zeigt die Ausstellung im Schloss Peuerbach die Kapitel: Georg von Peuerbach – Genie mit Weitblick; Sehnsucht Mond im 19. Jahrhundert; Superheld:innen im Weltall; Wettlauf zum Mond; Die Zukunft war gestern; Kunst und Kosmos; Astrofotografie sowie eine Präsentation des Österreichischen Weltraum Forums über die gegenwärtigen Forschungen. Im überdachten Innenhof des Schlosses Peuerbach wird Luke Jerrams „Museum of the Moon“ und eine auf das Space Age der 1950er Jahre bezogene Installation zu sehen sein. Im Anschluss daran wird während der zweiten communale-Hälfte eine raumgreifende pneumatische Installation von Johannes Steininger begeh- und erfahrbar sein.
Da Georg von Peuerbach vor dem Aufkommen des Porträts lebte, ist nicht bekannt wie er aussah und auch die meisten biografischen Details liegen im Dunkeln. Diese Lücke füllt ein Roadmovie, das Georg von Peuerbach auf eine Zeitreise zu den wichtigsten Stationen seines Lebens führt.
Ebenfalls Teil der Ausstellung wird der von Manfred und Billa Hebenstreit konzipierte KOMETOR sein. In Anlehnung an das Leben und Werk des Astronomen Georg von Peuerbach schuf das Künstlerehepaar mit der aus Fünfecken zusammengesetzten, begehbaren Skulptur eine unvergleichliche Erlebniswelt auf zwei Ebenen. Im Rahmen der communale oö wird der KOMETOR im Einklang mit dem bestehenden künstlerischen Werk mit neuen Inhalten und Veranstaltungen bespielt. Die erste Ebene, die bisher in eine geheimnisvolle Wasserwelt entführte, wird in Kooperation mit Ars Electronica Solutions neugestaltet. Darüber befindet sich der 8 m hohe Sternendom, der einem riesigen Kaleidoskop gleich die Besucher:innen in einen galaktischen Kunstkosmos aus Farbe und Klang katapultiert. Während der communale oö ergänzt eine Videoinstallation von Künstler Siegfried A. Fruhauf die Bildwelt des KOMETORS. Zusätzliche Sitzmöglichkeiten laden zum Verweilen und zum virtuellen Sterneschauen ein.
Eintritt mit communale PASS