Xiaolan Huangpu wurde 1958 in der chinesischen Stadt Shangqou geboren und studierte Kunst in seiner Heimat: an einer Kunsthochschule Malerei und Zeichnung, anschließend in Peking am Institut für Bildende Kunst Tuschmalerei und Wandmalerei.
Ende der 80er-Jahre kam er nach Österreich und studierte von 1990 bis 1994 an der Universität für Angewandte Kunst in Wien. In der Meisterklasse für Ölmalerei diplomierte er bei Wolfgang Hutter, einem Mitbegründer und bekannten Vertreter der Wiener Schule des Phantastischen Realismus. Seit 1998 ist Xiaolan Huangpu in seinem Heimatland Professor für Bildende Kunst an der Liaoning Universität in Dalian, einer Hafenstadt in Nordostchina mit rund 7 Millionen Einwohnern. Seit rund zehn Jahren gibt er das Handwerk der Tuschemalerei und die damit verbundenen inhaltlichen Überlegungen an die Teilnehmer der Malakademie Schloss Goldegg weiter. Zahlreiche Publikationen und Ausstellungen im In- und Ausland sind der Beweis für seine konsequente und professionelle Kunstausübung.
Xiaolan Huangpu: „Das Arbeiten mit Tusche und Pinsel auf Papier hat eine lange Tradition in China. Die lebendigen Tuschespuren sind der spontane und tiefe Ausdruck innerer und äußerer Bilder in einem konzentrierten Moment. In meinen Motiven wie Blume, Pflanze, Tier und Landschaft ist die Natur mein Lehrmeister, in der Bildgestaltung die Suche nach der Idee und dem tiefen Inhalt ein wesentlicher Aspekt sowie das Bestreben nach Ausgewogenheit. Zwischen Natur, kultureller Kraft und geistiger Lebendigkeit, zwischen Absicht und Absichtslosigkeit finde ich den höchsten Ausdruck von Freiheit und Kreativität. Die abstrakten Arbeiten sind wie eine Brücke von der östlichen zur westlichen Auffassung von Tuschemalerei. Mit der Technik der chinesischen Tuschemalerei und der dafür charakteristischen Pinselführung entsteht zwischen kreativen Freiräumen und den Anforderungen der bildnerischen Gestaltungsgrundsätze eine harmonische Komposition. Die Kombination aus bewussten und intuitiven Pinselstrichen lässt mich in meiner Malerei mehr künstlerische Freiheit finden. Lebensenergie fließt so mit leichtem und heiterem Geist in die künstlerische Arbeit ein und manifestiert damit die Kraft unserer Individualität. Unsere Ideen klar und kraftvoll zum Ausdruck bringen – das ist die Philosophie unserer Kunst!“
Anlässlich der Eröffnung der Ausstellung spricht Christina Pellikan. Die in Wien lebende bildende Künstlerin kennt das Werk von Xiaolan Huangpu seit vielen Jahren, hat Texte dazu verfasst und ist auch mit der chinesischen Kultur vertraut.
bis Sonntag, 16. September
(Fr, Sa, So 15-18 Uhr und auf telefonische Anfrage)