Nach ihrer Entlassung 1945 kann sie jahrelang nicht nach Goldegg, in ihren Heimatort, zurückkehren. Die katholische Bergbäuerin und Hitlergegnerin bemüht sich auch erfolglos um eine Opferfürsorgerente. „Das Selbstverständliche tun“ (Buchtitel), also menschlich zu handeln war ihr „Verbrechen“. Der bei ihr eingesetzte französische Kriegsgefangene sei ein fleißiger und williger Arbeiter gewesen, und so habe sie ihn auch behandelt, sagte Maria Etzer. Die „Schande“ blieb jedoch an ihr haften, bis heute – wie auch an anderen Frauen aus dem Salzburgerland, die ähnlichen Vorwürfen ausgesetzt waren.
In Zusammenarbeit mit der Enkelin Brigitte Menne hat Maria Prieler-Woldan das Schicksal der Goldeggerin erforscht und aufgeschrieben. Sie erzählt und liest Abschnitte aus ihrem Buch. Anschließend ist Gelegenheit zum Gespräch und zum Erwerb des Buches.
Dr. Maria Prieler-Woldan, 1958 in Linz geboren, ist Soziologin und historische Sozialforscherin.