Acht Jahre vor Pergolesi schuf Georg Philipp Telemann 1725 in Hamburg als Einlage für Händels Oper "Tamerlano" am Gänsemarkttheater das lustige Zwischenspiel "Pimpinone oder Die Ungleiche Heirat", um nichts weniger lustig und entlarvend wie sein späteres italienisches Pendant. Herr Pimpinone – der Name spricht Bände – engagiert von der Straße weg Fräulein Vespetta – frei übersetzt "flotte Biene" – als Dienstmädchen. Für die Buffopartie engagierten die Festwochen eine junge Sängerin aus Deutschland, Marie-Sophie Pollak, die im vergangenen Jahr im Finale des Cesti-Wettbewerbs überzeugte.
Regie führt wieder Festwochen-Operndirektor Christoph von Bernuth, als musikalischer Leiter wird Pierre Pitzl agieren.
Der Inhalt ist schnell erzählt: Kaum hat Vespetta ihren Dienst angetreten, übernimmt sie das Regiment im Haus und versteht es gleichzeitig, dem Hausherren den Kopf zu verdrehen. Der etwas derbe Charme der raffinierten jungen Dame bekommt durch die altertümelnde deutsche Sprache noch eine zusätzliche Komik. Im zweiten der drei Akte haben sich die Verhältnisse schon verschärft: Vespetta fühlt sich ausgebeutet und droht zu kündigen, doch dann gerät ihr ein kostbares Geschmeide in die Hände, von dem sich herausstellt, dass es Pimpinone für sie vorbereitet hat. Sehr bald ist man einig zu heiraten. Der dritte Akt zeigt Vespetta als unterhaltungssüchtige Ehefrau, die ihre Wünsche bei dem liebessüchtigen Senior mit größter Strenge durchzusetzen weiß.
Marie-Sophie Pollak (Vespetta), Renato Girolami (Pimpinone)
Private Musicke, Pierre Pitzl (Musikalische Leitung), Christoph von Bernuth (Regie)
Georg Philipp TELEMANN (1681-1767)
"Pimpinone oder Die ungleiche Heirat". Intermezzo giocoso in drei Akten TWV 21:15 nach einem Libretto von Johann Phillipp PRATORIUS
Halbszenische Aufführung in deutscher und italienischer Sprache.