Korruption gehört zum guten Ton, das Gesetz ist doch eher eine Richtlinie – jeder ist sich selbst der Nächste, so lautet die Devise. Mit ihrer Neubearbeitung der Ballad Opera The Beggar’s Opera von John Gay feierten Bertolt Brecht und Kurt Weill 1928 einen der größten Erfolge der deutschen Theatergeschichte. Lieder wie „Die Moritat von Mackie Messer“, „Das Lied von der Seeräuber-Jenny“ oder der „Kanonensong“ wurden in kürzester Zeit zu Welthits, die bald auf allen Straßen nachgesungen wurden. Brecht und Weill übten scharfe Kritik an der Heuchelei des deutschen Bürgertums der Weimarer Republik und stellten den Kapitalismus ins kalte Scheinwerferlicht – die Aktualität ihrer Anklage hat in den letzten Jahrzehnten jedoch kein Jota an Relevanz verloren. Denn … was ist ein Dietrich gegen eine Aktie? Was ist ein Einbruch in eine Bank gegen die Gründung einer Bank?
Ein Stück mit Musik von Bertold Brecht und Kurt Weill
unter Mitarbeit von Elisabeth Hauptmann
Regie: Robert Pienz