Dimitri, Boris und Pawel haben zusammen studiert und sind Freunde geblieben. Der eine wurde Künstler, der zweite Veterinär, der dritte Chemiker. Der Maler Dimitri liebt Jelena, die Frau des Chemikers Pawel und sie wahrscheinlich ihn. Sie sitzt ihm zwar stundenlang Modell, kann sich jedoch von ihrem Mann nicht lösen. Der Tierarzt Boris liebt Pawels Schwester Lisa, die Epileptikerin ist und düstere politische Visionen hat. Zu gerne würde er einmal einem Menschen anstatt eines Tieres helfen, doch Lisa will sich weder von ihm helfen noch von ihm lieben lassen. Boris’ Schwester Melanija wiederum liebt den Chemiker Pawel. Und dieser? Liebt vor allem die Hefestämme in seinen Petrischalen. Pawels Ehrgeiz ist nämlich die Erforschung der Grundlagen des Lebens. In der geordneten Welt unter dem Mikroskop findet er Schönheit, Harmonie, Logik – ein wohltuender Kontrast zu den verwirrenden Emotionen in seinem Haushalt. Mit Blick auf die Segnungen der Chemie glaubt Pawel fest an eine strahlende Zukunft der Menschheit und daran, dass seine Generation als „Kinder der Sonne“ in die Geschichte eingehen wird. Im Gegensatz zu seinen Freunden, die pessimistisch bis fatalistisch auf das Leben blicken. Anders als der weltvergessene Forscher leben sie jedoch nicht jenseits von Zeit und Raum im Labor, sondern in einer konkreten Gegenwart. Und diese ist beherrscht von Unruhen, die sich zur Revolte steigern, als eine Choleraepidemie ausbricht, Verdächtigungen die Runde machen und die soziale Ungleichheit offensichtlich wird.