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Beide sind bloß auf der Durchreise, doch wenn sie zusammen sind, steht die Zeit plötzlich still. Für diesen Rückzug aus der Welt bestraft der „gute Gott“ sie, da ihre realitätsferne Liebe die gesellschaftliche Ordnung gefährdet. Und so siegt am Ende das kapitalistische, patriarchale System über zwei Schicksale, von denen lediglich die Revolte der mächtigen Sprache bleibt.
Zum 90. Geburtstag von Ingeborg Bachmann, einer der bedeutendsten österreichischen Schriftstellerinnen des 20. Jahrhunderts, wird „Der gute Gott von Manhattan“ nun experimentierfreudig auf die Bühne gebracht. Claudia Bossard inszenierte in der vergangenen Spielzeit die Erfolgsproduktion „Lupus in Fabula“ von Henriette Dushe, die mit Einladungen zum Heidelberger Stückemarkt und zu den Berliner Autorentheatertagen ein großes überregionales Echo erfuhr.