Fallzahlen in der Corona-Krise, benötigte Investitionen in einer Wirtschaftskrise oder Grad Celsius in der Klimakrise.
In den vergangenen Monaten haben wir die Bedeutung von Zahlen in besonderer Weise zu spüren bekommen: Rechenmodelle, Infektionsraten und Reproduktionszahlen, die Reichweite von Aerosolen, Abstandsmessungen und Personenhöchstgrenzen – Zahlen bestimmen maßgeblich, wie wir leben, wie wir uns fortbewegen, wie wir den öffentlichen Raum nutzen und erfahren. Zahlen mögen auf den ersten Blick „kalt“ erscheinen, aber sie erhitzen unsere Gemüter und befeuern unsere Ängste, rufen zu Folgsamkeit oder Widerspruch auf, verwirren, verärgern oder beruhigen, werden diskutiert, in Frage gestellt oder geleugnet.
Zu keiner Zeit waren Zahlen einfach „da“. Sie wurden erfunden, um Ordnung und Übersichtlichkeit in die Welt zu bringen. Sie helfen uns, Schlüsse zu ziehen aus Phänomenen, die uns überfordern, und Prognosen für die Zukunft zu erstellen. Wir verlassen uns auf Expert*innen, die sie für uns interpretieren. Aber Zahlen lassen sich ebenso gut manipulieren. „Wer die entscheidenden Zahlen kennt, gar mit ihnen zu manipulieren versteht, hat das letzte, das alles bestimmende Wort. Jenes Wort, das in den Augen aller anderen zählt“, sagt der Mathematiker Rudolf Taschner.
Welche Geschichten, Schicksale, Wendepunkte verbergen sich hinter diesen abstrakten mathematischen Objekten? Welche Konsequenzen ziehen wir aus Zahlen und welchen Wert haben sie für uns und unsere Zukunft? Und vor allem: Was zählt im Leben wirklich?
Wir befragen Menschen aus Graz nach „ihren“ Zahlen und deren Bedeutung für ihr Leben und für unseres und verwandeln ihre Antworten in Musik. Denn während die Welt der kalten Zahlen nur wenige begeistern kann, hat Musik das Potenzial uns alle zu berühren. Dabei ist sie in ihrem Kern reine Mathematik!